Migranten können Personalengpass am Bau nicht rasch lindern

Die Zahl der Ausländer in der Bauindustrie steigt - vor allem durch EU-Ausländer. Von 1,5 Millionen Menschen, die im Bau- und Ausbaugewerbe arbeiten, sind lediglich 3.912 Menschen aus Kriegs- und Krisenländern wie Iran, Irak und Syrien.
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BauarbeiterFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times2. Dezember 2017

Experten gehen davon aus, dass der Mangel an Bauhandwerkern im gegenwärtigen Bauboom nicht kurzfristig durch Migranten behoben werden kann.

Derzeit nehmen nach eigenen Angaben knapp 100 geflüchtete Jugendliche und junge Erwachsene an Maßnahmen des Bildungszentrums des Baugewerbes in Krefeld teil, die sie für eine Ausbildungsstelle fit machen sollen. „Es könnten doppelt so viele sein“, sagte Geschäftsbereichsleiter Markus Crone der „Welt am Sonntag“.

Die Kapazitäten seien vorhanden. „Wir könnten mehr junge Geflüchtete integrieren, doch die Arbeitsagenturen und Jobcenter weisen uns nur bestimmte Kunden zu“, erklärte er weiter.

Geflüchtete aus Iran, Irak, Syrien, Somalia und Eritrea haben danach eine Chance zur Teilnahme an den drei- bis sechsmonatigen Vorbereitungskursen.

Wer dagegen beispielsweise aus Afghanistan oder Nigeria komme, werde wegen schlechter Bleibeperspektive in der Regel nicht berücksichtigt.

Die Zahl der Ausländer in der boomenden Bauindustrie steigt dennoch. Ihr Anteil an den wachsenden Belegschaften ist 2016 nach Angaben des Bauhauptverbands auf 15,5 Prozent angewachsen – doppelt so viele wie noch 2010.

Darunter befinden sich aber bisher nur wenige Flüchtlinge, sondern vor allem EU-Ausländer. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beschäftigte das Baugewerbe einschließlich der Ausbauberufe wie Maler, Tapezierer oder Fliesenleger Mitte vergangenen Jahres gut 1,5 Millionen Menschen. Gerade einmal 3.912 davon seien aus den Kriegs- und Krisenländern – Iran, Irak Syrien, Afghanistan und einigen afrikanischen Staaten – gekommen.

Das entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent. Mittelfristig rechnen Bildungspraktiker jedoch mit einem deutlichen Anstieg, zumal die deutsche Arbeitskräftereserve immer weiter schrumpft. „So ruckzuck wie sich der eine oder andere die Integration in den Arbeitsmarkt gedacht hat, funktioniert das nicht. Es wird zwei oder drei Jahre dauern“, sagte Crone. (dts)



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