„Merkelfaschisten“: Verbotene Zusammenkunft gegen Corona in Schmalkalden eskaliert
Bei einer nicht angemeldeten Zusammenkunft von Männern, Frauen und Kindern am Montagabend, 26. April, im thüringischen Schmalkalden gegen die Corona-Maßnahmen geriet die Situation völlig aus dem Ruder, als die Polizei sich einen Mann aus der Menge herausgriff. Als dieser davonlief und verfolgt werden sollte, stieß ein weiterer Mann den Polizisten zurück. Daraufhin eskalierte die Situation, wie ein Video zeigt.
Teilnehmer eines illegalen #Corona-Spaziergangs in #Schmalkalden #Thueringen greifen drei Polizisten an.
Der Einsatz musste abgebrochen werden.
2 Beamte kamen ins KKH.#Polizei
Quelle: https://t.co/QoJo7ESw6zpic.twitter.com/TgthO0WtU8— Andreas Hallaschka (@Hallaschka_HH) April 27, 2021
Innenminister Maier: „Unerträgliche Szenen“
Der thüringische SPD-Chef und Innenminister im Kabinett Ramelow, Georg Maier, verurteilte die Eskalation in Schmalkalden, nannte sie „unerträgliche Szenen“, die das Gewalt- und Hasspotenzial von „Querdenken“ zeigen würden. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, um der „Aggressoren habhaft zu werden“. Maier forderte, dass der Rechtsstaat konsequent gegen Radikalisierung und Hass vorgehen müsse.
Unerträgliche Szenen in #Schmalkalden, die das Gewalt- und Hasspotenzial von #Querdenken zeigen. Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um Aggressoren habhaft zu werden. Rechtsstaat muss konsequent gegen Radikalisierung und Hass vorgehen. https://t.co/eijGtshGX9
— Georg_Maier (@GeorgMaier8) April 27, 2021
Wie die Polizei berichtet
Nach Angaben der Polizei in Thüringen gab es in Schmalkalden eine nicht angemeldete Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen, die aus dem Ruder lief. Etwa 60 Personen hätten sich demnach auf dem Altmarkt zu der Protestaktion getroffen, wobei ein Großteil der Teilnehmer sich nicht an die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln gehalten habe.
Den Beamten sei ein Mann aufgefallen, der sich durch sein Verhalten als Versammlungsleiter herauskristallisiert habe, wird weiter berichtet. Als man seine Identität feststellen wollte, habe er sich geweigert und die umstehenden Demonstranten aufgefordert, die Situation zu filmen.
In die polizeiliche Maßnahme mischte sich ein 44-jähriger Mann, der erst verbal gegen die eingesetzten Beamten vorging, dann jedoch unvermittelt und ohne ersichtlichen Grund einen Polizisten mit der Faust gegen den Hals schlug“, hieß es seitens der Landespolizeiinspektion Suhl.
Weitere Einsatzkräfte versuchten dann, den Mann zu Boden zu bringen und zu fixieren, wobei dieser vehement Widerstand geleistet habe.
„Im Rahmen dieser polizeilichen Maßnahme griffen weitere Versammlungsteilnehmer die Einsatzkräfte an“, schildert Polizeisprecherin Julia Kohl die weitere Eskalation. Jemand zog einen Polizisten von dem 44-Jährigen fort und schleuderte den Beamten zu Boden. Die drei Polizeibeamten sahen sich von einer Menschenmenge umringt, die immer näher kam und die Einsatzkräfte bedrohte.
Die Polizisten drohten den Einsatz von Pfefferspray an. Eine bisher unbekannte Frau attackierte einen Beamten und musste den Angaben nach mit einem Reizstoffsprühgerät von weiteren Handlungen abgehalten werden.
Aufgrund der prekären Situation mussten sich die Einsatzkräfte zurückziehen. Zwei Polizisten mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die weiteren Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei übernommen.
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