Merkel ruft bei Petersberger Klimadialog zu größeren Anstrengungen auf

Bundeskanzlerin Merkel ruft zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung auf. Es gehe um "lebenswerte Bedingungen auch für künftige Generationen." Ziel der Veranstaltung ist es, sich über den Stand der internationalen Klimaverhandlungen auszutauschen und die UN-Klimakonferenz im November in Glasgow vorzubereiten.
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Kanzlerin Angela Merkel.Foto: Michael Kappeler/dpa-pool/dpa
Epoch Times6. Mai 2021

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem Petersberger Klimadialog zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung aufgerufen. Es gehe um „lebenswerte Bedingungen auch für künftige Generationen“, sagte Merkel am Donnerstag. „Dafür müssen wir heute handeln, ambitioniert und solidarisch“, hob sie hervor.

Klimadialog von rund 40 Staaten

Am Klimadialog, der wegen der Pandemie noch bis Freitag digital stattfindet, nehmen Umweltminister und andere hochrangige Regierungsvertreter aus rund 40 Ländern teil. Ziel der Veranstaltung ist es, sich über den Stand der internationalen Klimaverhandlungen auszutauschen und die UN-Klimakonferenz im November in Glasgow vorzubereiten. Deutschland wolle dazu beitragen, dass diese Konferenz ein Erfolg werde, sagte Merkel.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hob hervor, es gebe weltweit eine neue Dynamik im Kampf gegen den Klimawandel. „Es bewegt sich gewaltig etwas – auch in Deutschland“, sagte Schulze zur Eröffnung des sogenannten Ministersegments des Dialogforums. Sie nehme das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Anlass, „beim Klimaschutz in Deutschland noch eine Schippe drauf zu legen und unser Klimaschutzgesetz anzuschärfen“.

Merkel bekräftigte in diesem Zusammenhang, dass Deutschland sein Klimaziel für 2030 auf eine CO2-Minderung von 65 Prozent verschärfen und Treibhausgasneutralität bereits 2045 erreichen wolle. Das neue Klimagesetz bedeute auch eine Anpassung der Sektorziele für einzelne Wirtschaftszweige an die strengeren Emissionsvorgaben. Als geeignetes Lenkungsinstrument sehe sie hierfür die CO2-Bepreisung, möglichst künftig auch weltweit.

„Fairer Beitrag“ Deutschlands zur Klimafinanzierung

Die Kanzlerin bekannte sich auch zu einem „fairen Beitrag“ Deutschlands zur internationalen Klimafinanzierung, um ärmere Länder bei Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen zu unterstützen. Neue Finanzzusagen machte sie aber in ihrer Rede nicht, sondern verwies auf die bevorstehenden Verhandlungen in Glasgow. Trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie dürfe aber die „internationale Verantwortung nicht nachlassen“, hob sie hervor.

Auch der britische Premierminister Boris Johnson verwies auf dem Klimadialog auf die „moralische und praktische Verpflichtung, anderen zu helfen“.

Die Entwicklungsorganisation Care wertete das Nachschärfen der deutschen Klimaziele als „positives Signal“, forderte aber eine Aufstockung der deutschen Mittel zur Unterstützung der Entwicklungsländer. Der Auftritt Merkels sei „enttäuschend bei der Unterstützung für globalen Süden“, kritisierte der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals.

Merkel hatte in ihrer Rede auf bereits geleistete jährliche Zahlungen von mehr als vier Milliarden Euro verwiesen, einschließlich von Förderkrediten sogar 7,6 Milliarden Euro. Eine Erhöhung der direkten Zahlungen auf acht Milliarden Euro forderte jedoch auch der Umweltverband WWF. (afp)



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