Merkel, Renzi und Hollande beraten über Zukunft Europas
Bei dem Dreiergipfel auf der italienischen Insel Ventotene und einem davor gelagerten Flugzeugträger wollen sie einen Weg aus der Krise nach dem Brexit-Votum finden. Die drei Staats- und Regierungschefs waren bereits kurz nach dem Nein der Briten zu Europa Ende Juni in Berlin zusammengekommen.
Ziel ist es, einen gemeinsamen Ansatz der verbleibenden 27 EU-Staaten zu suchen. Merkel und Hollande seien in Italien, um die die Europäische Union „von Grund auf“ neu zu beleben, sagte Renzi am Vorabend des Treffens. „Das braucht sie.“
Auf der Agenda stehen auch Gespräche über die Flüchtlingskrise und über die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik nach den Terroranschlägen in Frankreich und Deutschland. Außerdem dürfte es um wirtschaftliche Fragen gehen. Vor allem Italien ist hoch verschuldet und versucht in der Bankenkrise, mehr Flexibilität von Brüssel herauszuschlagen. Auch Frankreich plagt eine lahme Wirtschaft. „Das Wort Sparpolitik hat in Europa nur Schaden angerichtet“, sagte Renzi, der für mehr Investitionen plädiert.
Die Insel Ventotene ist ein symbolischer Ort, da hier während des Zweiten Weltkriegs politische Widersacher gefangen gehalten wurden. So hat hier der Antifaschist Altiero Spinelli mit Gleichgesinnten in Haft das „Manifest von Ventotene“ verfasst, indem sie für ein vereintes Europa plädieren und damit als Vordenker der EU gelten. Merkel, Hollande und Renzi wollen auf der Insel Spinellis Grab besuchen.
Anschließend ist das Trio auf dem Flugzeugträger „Garibaldi“. Das Schiff der italienischen Marine ist das Flagschiff der „Operation Sophia“, die unter anderem Menschenschmuggler im Mittelmeer aufspüren soll. An der Operation ist auch die deutsche Bundeswehr beteiligt.
(dpa)
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