Kanzlerin Merkel: Mord an Lübcke ist Aufforderung zum Erkennen rechtsextremer Tendenzen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht im Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke die Aufforderung, „auf allen Ebenen zu schauen, wo es rechtsextreme Tendenzen geben könnte“.
Sonst habe die Politik einen „vollkommenen Verlust der Glaubwürdigkeit“, sagte die Kanzlerin am Samstag beim Kirchentag in Dortmund laut Regierungssprecher Steffen Seibert. „Und das ist natürlich das Gegenteil von dem, was wir brauchen: Vertrauen.“ Merkel nannte den Mord an Lübcke eine „furchtbare Tat“.
Lübcke war Anfang Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen worden. Tatverdächtig ist ein Mann mit rechtsextremistischem Hintergrund. Der Mord wurde in sozialen Netzwerken von rechten Akteuren teils mit Häme und Schadenfreude kommentiert.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) stellte Rechtsextremismus auf eine Stufe „mit dem islamistischen Terror“ und kündigte einen verstärkten Kampf dagegen an.
Der Rechtsextremismus sei „für unsere Gesellschaft zu einer echten Gefahr geworden“, sagte er der Funke Mediengruppe. Außenminister Heiko Maas (SPD) rief zu Protesten gegen Rechts auf.
Schweigeminute und „Gemeinsam gegen rechten Terror“
Am Samstag zogen zweitausend Menschen unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechten Terror“ durch die hessische Großstadt Kassel.
Bei einer Zwischenkundgebung auf der Fuldabrücke wurden eine Schweigeminute für Lübcke eingelegt und Rosen in die Fulda geworfen. „Aus polizeilicher Sicht verlief die Versammlung friedlich und vollkommen störungsfrei“, sagte Polizei-Einsatzleiter Michael Tegethoff nach der Veranstaltung. (afp)
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