Merkel-Kritiker fordern Rückzug der Kanzlerin: Union soll zu ihren Wurzeln zurückfinden

Angela Merkel soll bei der Vorstandswahl im Herbst nicht wieder antreten, fordert der Chef der "WerteUnion" - einer konservativen Vereinigung von CDU- und CSU-Mitgliedern. Auf diese Weise könne die Union zu ihren Wurzeln zurückfinden, meint er.
Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel.Foto: LUDOVIC MARIN/AFP/Getty Images
Epoch Times11. April 2018

CDU-Chefin Angela Merkel soll bei der parteiinternen Vorstandswahl im Herbst nicht kandidieren, fordert der Chef der „WerteUnion“ Alexander Mitsch (CDU). Damit solle sie den Weg freimachen für eine Erneuerung der Partei, sagte Mitsch dem „Merkur“.

Carsten Linnemann (CDU) oder besser Jens Spahn (CDU) sollten den Posten übernehmen, findet der „WerteUnion“-Chef. „Ich wünsche mir einen jüngeren Vorsitzenden, konservativen und wirtschafts-liberalen“, so Mitsch gegenüber der Zeitung.

Auch Volker Kauder (CDU) solle sich im Herbst zurückziehen, so der „WerteUnion“-Chef. Kauder ist Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Vertrauter der Kanzlerin. Linnemann solle die Nachfolge übernehmen, so Mitsch.

Damit solle die Union zu ihren ursprünglichen Inhalten zurückfinden, denn sie habe sich in den letzten Jahren immer mehr von ihnen weg bewegt, erklärt der CDU-Politiker. Die Union habe sich in dieser Zeit zu „einer Partei der politischen Beliebigkeit zum Zweck des Machterhalts entwickelt“, kritisiert er. 

Das ist für Menschen wie mich, die vor 33 Jahren aus Überzeugung und Leidenschaft für bestimmte politische Inhalte eingetreten sind, schwer zu ertragen.“

Merkel-Kritiker beschließen „konservatives Manifest“

Die „WerteUnion“ ist ein Zusammenschluss von Mitgliedern von CDU und CSU mit dem Ziel, die konservativen und wirtschaftsliberalen Kräfte in der Union zu stärken. Die Gruppe wurde am 25. März gegründet.

Am Samstag traf sie sich im baden-württembergischen Schwetzingen und verabschiedete ein „konservatives Manifest“. Das Papier fordert im Kern das Ende des Kurses der Union Richtung Mitte.

Das Manifest richtet sich auch scharf gegen Merkels Flüchtlingspolitik von 2015. So fordert die „WerteUnion“ aus konservativen Politikern der CDU/CSU, ein schnelles und konsequentes Abschieben illegaler Einwanderer und ein Ende der doppelten Staatsbürgerschaft.

Die parteiinternen Kritiker berieten bei ihrer Jahrestagung über ein „konservatives Manifest“, in dem unter anderem das Familienleitbild „Vater, Mutter, Kinder“, die Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht gefordert wird.

Auch fordern sie, dass rechte, linke und religiöse Extremisten mit Nachdruck bekämpft werden müssen.

(dpa/as)

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