Auftritte von Ex-Verteidigungsminister von Guttenberg im Wahlkampf der CSU
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßt die Rückkehr des vor sechs Jahren wegen einer zweifelhaften Doktorarbeit zurückgetretenen früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auf die politische Bühne in Deutschland. „Ich freue mich, dass Karl-Theodor zu Guttenberg im Bundestagswahlkampf einige Veranstaltungen macht“, sagte Merkel der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Sie stehe mit Guttenberg in einem „guten Kontakt“. Allerdings wisse sie nicht, „was er sich selbst für seine Zukunft vorstellt“.
Der frühere Wirtschafts- und Verteidigungsminister startet Ende August eine Reihe von Wahlkampfauftritten für die CSU. Am 30. August wird der einstige Shootingstar der Christsozialen bei einer Kundgebung in Kulmbach in seiner oberfränkischen Heimat erwartet. In den kommenden Wochen sind zudem weitere Auftritte Guttenbergs im Bundestagswahlkampf geplant.
Fest vorgesehen sind zwei weitere Termine: Am 4. September redet Guttenberg für die CSU beim Gillamoos-Volksfest, bei dem sich in Bierzelten Spitzenpolitiker ähnlich wie beim politischen Aschermittwoch Rededuelle liefern. Am 11. September ist ein Auftritt in Moosburg geplant.
SPD: Es wäre vielleicht besser, zuerst im bayerischen Landtag zu üben
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) warb abermals für eine Rückkehr Guttenbergs in die deutsche Politik. Ob er nach den Wahlkampfauftritten zur Verfügung stehe, „in der CSU wieder regelmäßig mitzutun, ist offen und alleine seine Entscheidung“, sagte Seehofer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Ich wünsche es mir.“
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) reagierte derweil mit süffisanten Bemerkungen auf ein mögliches Guttenberg-Comeback. „Ich bin ein großer Anhänger der Resozialisierung“, sagte Gabriel der „Bild“-Zeitung. „Jeder Mensch hat das Recht auf eine zweite Chance. Aber erstmal muss man zeigen, dass man es besser machen will. Vielleicht wäre der bayerische Landtag ein Trainingsort.“
Guttenberg war 2011 zurückgetreten, nachdem seine Doktorarbeit als Plagiat entlarvt worden war. Er zog daraufhin mit seiner Familie in die USA und begann als Berater zu arbeiten. Der CSU-Politiker bestreitet Ambitionen auf ein politisches Comeback, über das nach Bekanntwerden seiner Wahlkampfauftritte spekuliert wurde. (afp)
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