Merkel beendet Afrikareise mit Besuch in Nigeria
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht zum Abschluss ihrer dreitägigen Westafrikareise am Freitag Nigeria.
Im Mittelpunkt ihres Gesprächs mit Präsident Muhammadu Buhari dürften die Migration, die Bekämpfung der Fluchtursachen und die fragile Sicherheitslage im Land stehen.
Zu Beginn des Besuchs will sich Merkel am Vormittag (10.00 Uhr) bei einem Gespräch mit dem Präsidenten der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, Jean-Claude Brou, über den Stand der regionalen Zusammenarbeit informieren.
Im Norden Nigerias bedroht die islamistische Terrororganisation Boko Haram die Sicherheit der Menschen. Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Fundamentalisten sind seit 2009 mindestens 20 000 Menschen ums Leben gekommen. Rund 2,5 Millionen sind vor der Gewalt im Nordosten des Landes geflohen.
Nigeria ist Hauptherkunftsland von nach Europa und Deutschland strebenden Migranten auf der etwa nach Italien führenden zentralen Mittelmeerroute. In der Bundesrepublik leben etwa 8600 aus Nigeria stammende abgelehnte Asylbewerber, die ausreisepflichtig sind. Hinzu kommen mehr als 20 000 weitere vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgelehnte Asylbewerber aus dem Land, deren Klagen gegen die Entscheidung noch läuft.
In der Bundesregierung wird damit gerechnet, dass bei einem Großteil dieser Menschen in den nächsten ein bis zwei Jahren ebenfalls Ausreisepflicht bestehen wird. Die Schutzquote – also jener Anteil von Migranten und Asylbewerbern, die vom BamF anerkannt werden – liegt für Nigeria bei 15 Prozent.
Am Donnerstag hatte Merkel Ghana besucht und das Verhältnis zu Afrika als Schicksalsfrage für Europa bezeichnet. „Ich glaube ganz fest, dass es eine prosperierende EU nur geben kann, wenn wir mit den Fragen der Migration und den Fragen der Partnerschaft mit Afrika klarkommen“, sagte sie nach einem Treffen mit dem ghanaischen Präsidenten Nana Akufo-Addo in der Hauptstadt Accra.
Ghana spielt aus Sicht der Bundesregierung genau wie Senegal, das Merkel am Mittwoch besucht hatte, eine wichtige Rolle als Stabilitätsanker in der Region. Als zweitgrößte Volkswirtschaft in Westafrika ist das Land einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands in Subsahara-Afrika. (dpa)
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