„Mendig-Affäre“: Berufsverbot für AfD-Sympathisanten – Job futsch wegen Lunch mit AfD-Chef Meuthen
„Es wird immer schlimmer. Man kann es nicht glauben, was sich in Deutschland abspielt“, schreibt einer auf Twitter. Der Mann hat gerade von der „Mendig-Affäre“ Wind bekommen.
Bis vor kurzem blieb der deutsche Produzent von Fernsehserien und -filmen Hans Joachim Mendig eher im Hintergrund. Ein einziges Foto änderte alles. Mendig hatte es gewagt, mit dem Fraktionsvorsitzenden der größten deutschen Oppositionspartei zu Mittag zu essen. Das Foto landete in den sozialen Medien und sorgte für einen Aufschrei. Mendig sollte seinen Stuhl als Produzent räumen. Doch das tat er nicht. Daraufhin entschied der Aufsichtsrat über sein Schicksal.
Unfassbar. Was ist in 14 Jahren Merkel nur aus unserem Land geworden?#Mendighttps://t.co/GljFPDA2ly
— Prof. Dr. Jörg Meuthen (@Joerg_Meuthen) September 24, 2019
Ein einziges Mal seien sich die beiden begegnet, teilte AfD-Chef Jörg Meuthen in seiner Video-Botschaft auf Twitter mit. Dass Politiker angegriffen würden, das sei „normal in diesem Land“, so Meuthen. „Das ist nun mal kein Streichelzoo.“
Aber nun gehe es darum, dass jemand, der mit ihm zu Mittag gegessen habe, daraufhin seinen Beruf verliert und „einen Skandal entfacht, in dem sich 550 sogenannte Filmschaffende gemeinsam mit der grünen Ministerin für Wissenschaft und Kunst [Angela Dorn] darauf versteifen, dass dieser Mann nicht länger Chef der Hessischen Filmförderung sein darf.“
Drei Jahre lang war Mendig dort Geschäftsführer. Der Imageschaden, der durch das Treffen entstanden sei, hätte begrenzt werden müssen, hieß es laut „Focus“ von Angela Dorn (Grüne). Die Kulturministerin hält die Zügel des Aufsichtsrats der hessischen Filmförderung in Händen. 600 Leute aus der deutschen Filmszene hätten sich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Mendig ausgesprochen gehabt. Andernfalls drohten sie damit, keine staatlichen Fördermittel mehr entgegenzunehmen. Ein „originelles“ Druckmittel, heißt es im „Focus“.
Wo ist da noch der Unterschied zur DDR?“, fragt sich Meuthen.
„Wenn eine private Unterredung mit einem AfD-Politiker die berufliche Existenz gefährdet, dann ist dies ein handfester Skandal“, kritisiert Martin E. Renner, medienpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion.
„Die hessische Filmförderung alleine reicht jährlich 11,5 Millionen Euro aus. Wenn die behauptete politische ‚Kontamination‘ des Herrn Mendig nun so schwer wiegt, dass die Filmschaffenden auf dieses Geld verzichten können, so gehört die gesamte Filmförderung hinsichtlich ihrer Notwendigkeit dringend auf den Prüfstand“, so Renner weiter.
Der Fall belege den seit langem von der AfD erhobenen Vorwurf, dass die „Kunst- und Kulturszene eben nicht frei und unbefangen, sondern im Gegenteil einseitig ideologisch agiert und offenkundig ein aggressives Sendungsbewusstsein im Sinne einer Erziehung zur ‚richtigen‘ Gesinnung entwickelt“, heißt es von der AfD-Fraktion.
Berufsverbot für AfD-Sympathisanten
Die Botschaft der Grünen sei „ungeheuerlich“ und „unmissverständlich“:
Wer mit der AfD in Kontakt tritt, wird nicht nur gnadenlos stigmatisiert, sondern verliert inzwischen auch seinen Beruf“, sagte Meuthen.
Er hätte sich jedoch auf die Fahnen geschrieben, die „freiheitliche Demokratie zu verteidigen“. Wie sehr diese gefährdet sei, hätte man sich vor wenigen Jahren noch gar nicht vorstellen können, hob der AfD-Politiker hervor. Das sei die Politik von Angela Merkel, Heiko Maas und „anderen Feinden bürgerlicher Freiheit“.
Wenn wir jetzt nicht aufstehen und uns gegen diesen Irrsinn wehren, wird unsere Freiheit morgen Geschichte sein“. Hans Joachim Mendig ist ein deutscher Produzent von Fernsehserien und Fernsehfilmen. Hans Joachim Mendig wurde gekündigt, weil er mit Prof Dr Jörg Meuthen essen war ?
Ihr lieben Deutschen, meint ihr nicht, dass dies jetzt zu weit geht?
Wollt ihr wirklich einen Bürgeraufstand? pic.twitter.com/p6vtooqoXE
— Lügenwerk (@lugenwerk) September 25, 2019
(sua)
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