Meldungen der Standesämter deuten auf mehr Tote hin
Seit der letzten Märzwoche sind laut Statistischem Bundesamt in Deutschland vergleichsweise viele Menschen gestorben. Seitdem lägen die Sterbezahlen „tendenziell“ über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, teilte das Amt in Wiesbaden mit.
„Da die Grippewelle 2020 seit Mitte März als beendet gilt, ist es naheliegend, dass diese vergleichsweise hohen Werte in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen.“
Für die jüngeren Daten nutzen die Statistiker die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Derzeit liegen damit vorläufige Daten bis 5. April vor.
Im Winter sind starke Schwankungen in der Sterbefallstatistik normal. Das liegt an der Grippe, die unterschiedlich stark ausfällt. Im März 2019 starben beispielsweise etwa 86.400 Menschen, im März 2018 – als die Grippewelle besonders heftig ausfiel – waren es 107.100. „Auch ohne Corona-Pandemie können die Sterbefallzahlen demnach in der typischen Grippezeit stark schwanken“, sagen die Statistiker.
Nun war die Grippewelle im Jahr 2020 aber eher schwach. Im Januar 2020 starben nach der vorläufigen Zählung etwa 85.000 Menschen, im Februar 79.400. Auch im März 2020 gab es mit mindestens 85.900 Sterbefällen laut Bundesamt insgesamt gesehen keinen auffälligen Anstieg. „Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019“, hieß es am Donnerstag. Normalerweise gingen die Sterbefallzahlen zu dieser Jahreszeit tendenziell zurück. (dpa)
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