Mehrheit hat keine Vorkehrungen für Notfälle getroffen

Vorgesorgt für mögliche Notfälle, bei denen man eine längere Zeit zu Hause ausharren muss? Die Mehrheit der Bundesbürger beantwortet diese Farge mit "nein".
Die Handelsketten sehen derzeit keinen Grund für die Verbraucher, zusätzliche Vorräte anzulegen.
Nur rund 16 Prozent der Deutschen haben Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten angelegt oder sich um Geräte zur Stromerzeugung gekümmert (Symbolfoto).Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times15. Mai 2022

Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger haben für mögliche Notfälle weder Vorräte angelegt noch andere Vorbereitungen getroffen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Dabei gab fast die Hälfte (47 Prozent) der mehr als 2.000 Befragten an, er oder sie habe bisher keine speziellen Vorkehrungen getroffen, fühle sich aber dennoch für Notfälle gewappnet. Weitere 22 Prozent der befragten Erwachsenen antworteten: „Ich habe bisher keine speziellen Vorkehrungen getroffen und fühle mich auch nicht gewappnet.“

Lediglich rund 16 Prozent der Deutschen haben demnach zu Hause etwa Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten angelegt oder sich um Geräte zum Erzeugen oder Speichern von Strom gekümmert. Acht Prozent der Teilnehmer der Umfrage gaben an, zwar spezielle persönliche Vorkehrungen für Notfälle getroffen zu haben, sich aber dennoch nicht ausreichend vorbereitet zu fühlen. Sechs Prozent der Befragten machten keine Angaben oder hatten keine Meinung zu dem Thema.

Faeser: „Notvorrat zu Hause sinnvoll“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte kürzlich in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ mit Blick auf mögliche Cyberattacken auf kritische Infrastruktur gesagt: „Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfällt oder das tägliche Leben auf andere Art und Weise eingeschränkt wird, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben.“ Sie verwies auf eine entsprechende Checkliste des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Die Bonner Behörde, die sich in ihrem Lagezentrum zuletzt auch um die Verlegung von Corona-Patienten und Kriegsverletzten aus der Ukraine gekümmert hat, untersteht Faesers Ministerium. Sie hat aktuell keinen Chef, da ihr Präsident Armin Schuster im April als neuer Innenminister Sachsens benannt wurde.

„Die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes ist angesichts der Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe des vergangenen Jahres und künftiger Klimafolgen sowie des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erheblich gestiegen“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Leitung des BBK werde daher zügig neu besetzt werden. (dpa/mf)



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