Mehr als tausend „Querdenker“ in Hannover – unter Beobachtung des Verfassungsschutzes?
Vor dem Neuen Rathaus in Hannover war am Samstag, dem 01. Mai, eine „Querdenken“-Versammlung angemeldet und genehmigt worden – drei Tage nach der Bekanntgabe einer bundesweiten Beobachtung durch den Verfassungsschutz.
Gegen 14 Uhr, eine Stunde nach Beginn der Kundgebung, war der Platz – unter Berücksichtigung der eingeschränkten Möglichkeiten durch die Corona-Schutzverordnung – gut gefüllt. Von den 1500 angemeldeten Teilnehmern kamen rund 1100.
„Wir haben rund 1110 Personen verzeichnet, die sich auf dem Trammplatz versammelt haben. Die Versammlung ist soweit friedlich verlaufen, störungsfrei“, sagte Polizeisprecher Michael Bertram nach Ende der Demonstration.
Der Veranstaltungsort war komplett von der Polizei umzäunt und abgeriegelt worden, es gab zwei Bereiche mit getrenntem Eingang, sowie einen gesicherten Pressebereich. „Aufgrund der Erfahrungen, die es in Vergangenheit gab, dass es vermehrt Anfeindungen gab, bis hin zu tätlichen Übergriffen auf Medienschaffende, haben wir uns dazu entschlossen, vorsorglich einen Schutzbereich einzurichten“, so die Polizei.
Bei dieser Demonstration kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen. „Wir hatten auch im Vorfeld keine Erkenntnisse, dass es zu gewalttätigen Aktionen kommen soll“, so der Polizeisprecher.
Eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten hatte sich in der Nähe vom Trammplatz versammelt. Ein Protestzug unter dem Motto „solidarischer Lockdown jetzt“ zog am Veranstaltungsort vorbei. Dieser sei „lautstark“ gewesen, so die Polizei weiter. „Aber auch da kam es zu keinen größeren gegenseitigen Beeinflussungen“.
Die Polizei patrouillierte während der gesamten Veranstaltung wiederholt in kleinen Gruppen über den Platz und ermahnte die Teilnehmer, die Maske zu tragen, kontrollierte Maskenbefreiungen oder erteilte Verwarnungen und vereinzelt Bußgelder.
Zwei Beamte beobachteten das Geschehen vom Neuen Rathaus aus. Zu einer veränderten Taktik, oder ob der Verfassungsschutz vor Ort sei, wollte der Pressesprecher der Polizei nichts sagen.
Eine Frau erzählte von den Leiden ihrer jungen Pflegekinder. Wegen der Corona-Maßnahmen wäre das jährliche Treffen mit den leiblichen Eltern dieses Jahr ausgefallen, normalerweise ein Highlight. Die Kinder wären in dieser Zeit sowieso schon sehr niedergeschlagen und oft einsam, besonders die sozial schwächer Gestellten, sagte sie.
Pünktlich gegen 16 Uhr löste sich die Veranstaltung auf. Die Polizei kontrollierte eine Gruppe, die sich zur Verabschiedung ohne Maske umarmt hatte und erteilte eine Verwarnung. (sk)
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