Mehr als nur COVID im Blick – Regierungsberater legen Strategiepapier vor

Kontaktbeschränkung, Impfkampagnen, Verhaltensmanagement. Das empfiehlt der Corona-Expertenrat der Ampelregierung im Worst Case für die Herbst-/Wintersaison.
Titelbild
Ein Impfbus in Deutschland, Archivbild.Foto: Matthias Rietschel/Getty Images
Von 18. Juni 2022

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Am 8. Juni hat der „ExpertInnenrat der Bundesregierung zu COVID-19“ seine neueste Empfehlung zur „Pandemievorbereitung auf Herbst/Winter 2022/23“ vorgelegt. Darin zeichnet das Gremium drei Fälle, die es in günstigstes Szenario, Basisszenario und ungünstigstes Szenario unterteilt.

Eines haben die Situationen gemeinsam: Die Berater gehen davon aus, dass in der kommenden Saison insbesondere bei jüngeren Kindern ein „Aufholeffekt der Infektionsimmunisierung“ zum Tragen kommt und das Gesundheitswesen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin belastet wird. Das bedeute gleichzeitig, dass Eltern „wegen der Betreuung ihrer erkrankten Kinder oder eigener Infektionen häufiger abwesend“ seien – vor allem, wenn es um Kita- und Grundschulkinder gehe.

Im ersten Szenario geht es um milde Krankheitsverläufe, wodurch keine „stärker eingreifenden Infektionsschutzmaßnahmen aufgrund von COVID-19“ notwendig würden. Im Basiszenario kommt es zu vermehrten Infektionen und Arbeitsausfällen, die sich im Vergleich zur saisonalen Grippe auf mehr als nur zwei bis drei Monate erstrecken und wellenförmig verlaufen. Einen genauen Zeitraum wird von dem Expertenrat nicht benannt. Trotz „moderater COVID-19-Belastung der Intensivmedizin“ könnten dann erneut flächendeckende Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstand in Innenräumen und Kontaktbeschränkungen zum Tragen kommen, so das Gremium.

Im ungünstigsten Szenario entwickeln auch vollständig Geimpfte ohne Zusatzimpfung einen schweren Krankheitsverlauf, wodurch Intensiv- als auch Normalstationen in den Kliniken stark belastet würden. Daher plädieren die Berater zur Reaktivierung der Impfzentren bis zum Jahresbeginn, wo möglicherweise auch angepasste Vakzine verabreicht werden könnten. Sofern die Nachimpfung gefährdeter Gruppe nur langsam erfolge, würden erneut Kontaktbeschränkungen notwendig.

„Erst etwa im Frühjahr 2023 könnten allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgebot zurückgefahren werden“, schreiben die Autoren des Papiers für das Worst-Case-Szenario. Dabei gehen sie davon aus, dass es durch die Maßnahmen zu keiner verstärkten Inzidenz von COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen bei Kindern kommt.

Verhaltensmanagement

Die Regierungsberater rücken zudem das menschliche Verhalten in den Mittelpunkt der Pandemiebekämpfung, „da der Mensch Wirt und Hauptüberträger des Virus“ sei. Eine Handlungsbereitschaft der Bevölkerung entstehe durch „gesetzliche Regulierung“ und Verständnis.

„Wer COVID-19 ernst nimmt, Risiken der Erkrankung und mögliche Erkrankungsfolgen kennt und deren gesellschaftliche Auswirkungen versteht, ist eher bereit, sich und andere zu schützen“, argumentieren die Autoren. Der Schlüssel dazu sei „effizientes Verhaltensmanagement in Gestalt einfacher, transparenter und nachvollziehbarer Regeln sowie leichtgemachtes Schutzverhalten“ – und zwar im Einklang von Bund und Ländern.

Im Rahmen der „politischen Kommunikation“ sollen Ziele und Strategien der politisch Verantwortlichen erklärt werden, während es bei der „Gesundheitskommunikation“ um „relevantes und faktenbasiertes Wissen über Erkrankungs- und Impfrisiken, sowie die Wirkung und Wirksamkeiten von Schutzmaßnahmen“ geht.

Der ehemalige Chefredakteur von „Bild“, Julian Reichelt, kommentierte diese Empfehlung auf Twitter mit den Worten: „Der Corona-Expertenrat rät der Regierung zu einer ‚verbindlichen Verhaltensmanagement-Strategie‘  für die Bevölkerung. Solche Vorschläge müssten eigentlich zu einer Auflösung des Gremiums wegen offenkundig totalitärer Umtriebe führen.“

Maßnahmen in Schulen

In geplante Impfaufklärung und –kampagnen an Schulen sollen auch Eltern und Betreuungspersonen einbezogen werden. Corona-Testungen von Kindern und Jugendlichen soll hingegen nur bei symptomatischen Fällen in Betracht gezogen werden sowie beim „Auftreten neuer und gefährlicher Varianten sowie Ausbruchsgeschehen“.

Gleiches gelte für das Tragen von Masken. „Freiwilliges Tragen von medizinischen Masken sollte ermöglicht und Stigmatisierung durch gezielte Aufklärung in Schulen und Kitas vermieden werden“, heißt es weiter in der Empfehlung.

Ferner sollen CO2-Messungen in Schulen „verpflichtend eingeführt werden“, damit zum richtigen Zeitpunkt eine Frischluftzufuhr angezeigt werde. Auch im Winter sollte das regelmäßige Lüften selbstverständlich möglich sein.

Über COVID hinaus

Aus der Empfehlung wird ersichtlich, dass es in der kommenden Herbst-/Wintersaison nicht mehr nur um COVID-19 geht. Insgesamt 20 Mal taucht auch der Begriff Influenza in dem Papier auf. In den kommenden sechs Monaten sollen Impfteams sich nicht nur um COVID-, sondern auch Influenzaimpfungen kümmern, begleitet von einer Aufklärungskampagne zur Influenza- und Pneumokokkenschutzimpfung. Medizinisches Personal müsse im Hinblick auf „Gesprächstechniken wie Motivational Interviewing und Widerlegen von Falschinformationen“ geschult werden.

Der Nutzen der Corona-Warn-App soll evaluiert und in ihrer Funktion an die neue Strategie angepasst werden. Zudem „wird empfohlen, Möglichkeiten zu schaffen, die App auch in der Prävention weiterer Erkrankungen zu nutzen“.

Fehlende Fachkräfte

Die Autoren sprechen sich zudem für eine Reform des Gesundheitswesens aus. Ziel müsse sein, übermäßige Arbeitsbelastungen zu verringern und „eine adäquate Anpassung der Vergütung der verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen“ zeitnah umzusetzen.

In dem Papier heißt es: „Ohne eine sichtbare Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs und anderer Gesundheitsberufe kann absehbar von einer nachhaltigen Versorgungskrise im Gesundheitssystem ausgegangen werden.“

Es müsse auch im Rahmen der „Katastrophenvorbereitung“ diskutiert werden, inwiefern die Bevölkerung für Krisensituation zur Unterstützung im Gesundheitswesen geschult werden kann, zumindest auf freiwilliger Basis.

Da der Corona-Expertenrat lediglich Stellungnahmen und Empfehlungen ausspricht, ist ungewiss, inwieweit die Regierung diesen Vorschlägen folgt. Die derzeit möglichen Corona-Maßnahmen laufen laut Infektionsschutzgesetz mit dem 23. September 2022 aus, können bis dahin aber der Lage entsprechend erneut angepasst und dann verlängert werden.



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