Staatsanwalt in Untersuchungshaft: Hat er Informationen an eine Drogenbande geliefert?
Einem Medienbericht zufolge ist ein Staatsanwalt aus Niedersachsen festgenommen worden, weil er eine Drogenbande mit Informationen versorgt haben soll. Der 39-jährige Mann sei früher selbst an den Ermittlungen gegen ein großes Drogenhändlernetzwerk beteiligt gewesen, berichtet die „Bild“-Zeitung am Mittwoch.
Eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es am Dienstag eine Festnahme auf Grundlage eines Haftbefehls gegeben habe.
Leck in Behörde
Die Untersuchungshaft werde vollstreckt. Der Vorwurf laute Bestechlichkeit in einem besonders schweren Fall. Worum es genau geht, sagte die Ministeriumssprecherin nicht. Der „Bild“ zufolge galt der Staatsanwalt als Top-Ermittler in einem Drogenverfahren, er sei dann aber in eine andere Abteilung versetzt worden.
Aus Chats unter Mitgliedern der Bande hätten sich Hinweise auf ein Leck bei einer Behörde ergeben. Die Spitze des Netzwerks habe sich vor einer Großrazzia ins Ausland abgesetzt, berichtete die Zeitung weiter. Der Großteil der Drogenbande sei mittlerweile aber verurteilt.
Die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag forderte Aufklärung. Wenn sich die schweren Vorwürfe bewahrheiteten, sei die Festnahme „mehr als besorgniserregend“, erklärte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion, Carina Hermann. Landesjustizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) müsse sich „umgehend und intensiv um diese Angelegenheit kümmern“. (afp/red)
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