Max-Planck-Gesellschaft erwartet mehr Bewerbungen von Forschern aus den USA

In den USA geraten Wissenschaftler einiger Branchen unter Druck – die Max-Planck-Gesellschaft erhält mehr Bewerbungen von dort als bisher. Besonders unter Druck geraten seien die Klima- und Erdsystemforschung, die Geschlechterforschung und die Forschung rund um Infektionskrankheiten.
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Vor einem Start vom Flughafen in Arlington, Virginia, USA.Foto: Al Drago/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2025

Die Forschungspolitik von US-Präsident Donald Trump könnte der deutschen Wissenschaft einen Zustrom von Spitzenforschern aus Amerika bescheren. „Die USA sind ein neuer Talentpool für uns“, sagte Patrick Cramer, der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), dem „Spiegel“.

Auf die jüngste Ausschreibung für die Leitung von Forschungsgruppen habe die MPG doppelt so viele Bewerbungen aus den USA erhalten wie im Jahr zuvor.

So weit wie möglich werde die MPG mit zusätzlichen Mitteln weitere Gruppenleiterstellen schaffen, „um diesen Menschen eine Perspektive zu bieten und zugleich die Max-Planck-Gesellschaft zu stärken“, sagte er.

Amerikanische Wissenschaftler sind verunsichert

Trump sende „Signale der Einschüchterung“ in die wissenschaftlichen Institute des Landes, sagte Cramer. Viele amerikanische Kollegen seien verunsichert.

Sie befürchten, dass vor allem die von Trump gewünschte Forschung gefördert werden soll und unliebsame Wissenschaftler, deren Arbeit nicht in sein Weltbild passt, mit Kürzungen rechnen müssen.“

Besonders unter Druck geraten seien die Klima- und Erdsystemforschung, die Geschlechterforschung und die Forschung rund um Infektionskrankheiten.

An den National Institutes of Health werden neue Förderanträge derzeit gar nicht erst begutachtet, schon genehmigte Mittel lässt Trump einfrieren und auf ihre Themen hin überprüfen.

Das sei ein klarer Verstoß gegen die Wissenschaftsfreiheit, denn die Themenwahl obliege den Forschern und nicht dem Weißen Haus, sagte Cramer dem „Spiegel“.

MPG-Präsident plant Reise in die USA

Im Frühjahr plant der MPG-Präsident eine Reise nach San Francisco, Los Angeles und Washington, wo er Menschen aus der US-Wissenschaft, aber auch viele aus der US-Politik treffen wolle.

„Das, was wir jetzt tun müssen, ist weiter miteinander zu sprechen“, sagte er. Er werde aber auch gezielt einzelne Koryphäen ansprechen, die im aktuellen politischen Klima Interesse an einem Wechsel nach Deutschland haben könnten.

Namen könne er noch nicht nennen, sagte Cramer, aber es seien einige darunter, „bei denen ich funkelnde Augen bekomme“. (dts/red)



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