Massenvergiftung mit Drogen in Niedersachsen Update: Strafverfahren gegen Verletzte

Titelbild
Rettungswagen und Notärzte sind in Handeloh bei einem Tagungszentrum im Einsatz, bei dem es zu einer Massenvergiftung mit Drogen gekommen war.Foto: Christian Butt/dpa
Epoch Times5. September 2015

+++ Update 8:50: Nach Massenvergiftung mit Drogen Strafverfahren gegen Verletzte +++

Nach einer Massenvergiftung mit 29 Verletzten im niedersächsischen Handeloh hat die Polizei Strafverfahren gegen die Beteiligten eingeleitet. Sie werden beschuldigt, Halluzinogene eingenommen zu haben, sich selbst verletzt und somit einen Großrettungseinsatz verursacht zu haben. Bei der Droge habe es sich um das in Deutschland verbotene „2C-E“ gehandelt, in Szenekreisen auch als „Aquarust“ bekannt. Hinweise darauf, dass die Betroffenen zur Einnahme der Droge gezwungen worden seien, gebe es nicht.

++++++

Handeloh (dpa) – Bei einer Massenvergiftung mit Amphetaminen sind im niedersächsischen Handeloh mehr als 30 Menschen verletzt worden. Die Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 55 Jahren litten unter Wahnvorstellungen, Krämpfen, Schmerzen, Luftnot und auch Herzrasen.

Das sagte Matthias Köhlbrandt von der Kreisfeuerwehr Harburg am Freitagabend. Nach dem Alarm gegen 14.25 Uhr rückten die Rettungskräfte zu einem Großeinsatz aus.

In dem örtlichen Tagungszentrum hätten die Helfer die Vergifteten torkelnd und kaum ansprechbar angetroffen, sagte Kreissprecher Johannes Freudewald. „Es sind aber keine lebensbedrohlichen Erkrankungen.“

Als Ursache wurde nach ersten Erkenntnissen eine Vergiftung mit Amphetaminen festgestellt, wie der Kreissprecher sagte. Die synthetisch hergestellten Aufputschmittel haben eine euphorisierende Wirkung. Wie Ecstasy und Speed gehört auch die künstlich hergestellte Modedroge Crystal zur Gruppe der Amphetamine.

Rettungswagen an Rettungswagen parkte am Nachmittag vor dem Tagungszentrum in der rund 2300 Einwohner zählenden Kleinstadt. Mehr als 150 Rettungskräfte der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter-Unfallhilfe waren im Einsatz. Die mehr als 30 Verletzten mussten in mehreren Kliniken untergebracht werden. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.

Wie es zu der Vergiftung kam, war am Freitagabend noch unklar. So konnten die zuständigen Stellen zunächst nicht sagen, ob die Teilnehmer die Drogen selbst eingenommen hatten oder ob sie ihnen eingeflößt worden waren. Die Polizei rechnete frühestens für Samstag mit ersten Befragungen: „Die Befragungen beginnen, sobald die Menschen ansprechbar und die Aussagen auch verwertbar sind.“ Ob das dann auch ein Fall für die Staatsanwaltschaft werde, müsse sich zeigen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion