Magdeburg-Tat auf Faesers X-Konto angekündigt – Verein wirft Polizei Beihilfe zum Mord vor

Talib A. hatte im Mai 2024 öffentlich angekündigt, dass er damit rechne, noch in diesem Jahr zu sterben. Seine Botschaft richtete er über X auch direkt an Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Dennoch blieb ein behördliches Eingreifen aus. Inzwischen hat das Kriminalistische Institut Jena Strafanzeige gegen die Magdeburger Polizei wegen Beihilfe zum Mord und zur Körperverletzung erstattet.
Der zentrale Gedenkort vor der Johanniskirche gleicht einem Blumenmeer.
Der zentrale Gedenkort vor der Johanniskirche in Magdeburg gleicht einem Blumenmeer.Foto: Matthias Bein/dpa
Von 25. Dezember 2024

Das Bundesinnenministerium hat möglicherweise von den Anschlagsplänen des Attentäters von Magdeburg gewusst, sie aber ignoriert. Darauf deuten Tweets auf X (ehemals Twitter) hin.

Im Mai 2024 hatte Taleb A. in einem Beitrag auf X geschrieben, dass er damit rechne, „in diesem Jahr“ zu sterben. Er suche „Gerechtigkeit“ – egal zu welchem Preis.

Konkret teilte er mit: „It’s very likely that I will die this year in order to bring justice.“ („Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich in diesem Jahr sterben werde, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun.“)

Anzeige gegen Polizei und Stadtverwaltung

Die Warnung, dass er noch dieses Jahr sterben werde, wiederholte der Magdeburg-Täter auch in Privatnachrichten mit anderen Twitter/X-Nutzern. Dazu gehörte auch das Konto von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Von der Nachricht existiert ein Screenshot.

Warum die Behörden nicht auf die Drohung des 50 Jahre alten Arabers reagierten, ist der Inhalt einer Anfrage von Epoch Times an die Presseabteilung des Ministeriums. Allerdings blieb diese bis zur Fertigstellung dieses Artikels unbeantwortet.

Die Polizei hatte es zudem versäumt, an der Stelle der Amokfahrt eine geplante Fahrzeugsperre in Form eines Polizei-Bullis zu platzieren, weshalb nun sowohl gegen die zuständigen Ordnungshüter als auch gegen die Stadtverwaltung ermittelt wird.

Wie die „Volksstimme“ (Bezahlschranke) mitteilt, hat das Kriminalistische Institut Jena bei der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg, Sachsen-Anhalt, Anzeige erstattet. Der Vorwurf lautet auf Beihilfe zum Mord in fünf Fällen sowie Beihilfe zur Körperverletzung in mehr als 200 Fällen. Der Vorsitzende des Vereins bestätigte die Anzeige gegenüber der Zeitung.

Demnach hätte die Amokfahrt verhindert werden können, hätte es eine Absperrung gegeben. „Dieses Nichtstun erfüllt die Beihilfe zu einer Straftat durch Unterlassung“, so der Kriminalist.

Gegenüber der „Bild“ spricht der Anwalt Dr. Adam Ahmed von einem „massiven Versäumnis“ seitens der Polizei. Die Staatsanwaltschaft müsse daher wegen fahrlässiger Tötungen und Körperverletzungen ermitteln. „Die Verantwortlichen bei der Polizei werden die strafrechtliche Verantwortung zu übernehmen haben. Vor allem aber hinsichtlich der Lücke im Sicherheitssystem bei der Absperrung. Hauptverantwortlicher dürfte der Einsatzleiter sein“, so der Anwalt.

Testament: Taleb A. wollte sein Vermögen dem DRK vermachen

Taleb A. hatte am vergangenen Freitag, 20. Dezember, bei einer Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt fünf Menschen in den Tod gerissen, darunter einen neun Jahre alten Jungen. Mehr als 200 Menschen erlitten teilweise schwere Verletzungen.

Offenbar hatte der mutmaßliche Attentäter auch mit seinem eigenen Tod gerechnet. So ist mittlerweile bekannt, dass er ein Testament hinterlassen hatte. Wie Epoch Times berichtete, hatte er darin das Deutsche Rote Kreuz als Erben seines gesamten Vermögens angegeben. Politische Botschaften fanden sich darin offenbar nicht.

Der 50-Jährige hatte bereits zweimal Besuch von der Polizei zwecks Gefährderansprachen bekommen. Der erste Termin war im September 2023. Die zweite Ansprache erhielt er vor zwei Monaten an seinem Arbeitsplatz, der Salus-Fachklinik in Bernburg, Sachsen-Anhalt. Auch darüber informierte Epoch Times.



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