Loveparade-Unglück: Staatsanwaltschaft holt weiteres Gutachten ein

Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen zehn Mitarbeiter der Stadt Duisburg und der Veranstaltungsfirma erhoben.
Titelbild
"Loveparade" 2010 in DuisburgFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. Juni 2016

Die Duisburger Staatsanwaltschaft will ein weiteres Gutachten zum Loveparade-Unglück einholen. "Dadurch wird sichergestellt, dass der Weg der notwendigen juristischen Aufarbeitung der Loveparade-Tragödie in einer öffentlichen Hauptverhandlung so schnell wie möglich beschritten werden kann", teilte die Behörde am Dienstag mit. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen zehn Mitarbeiter der Stadt Duisburg und der Veranstaltungsfirma erhoben.

Das Duisburger Landgericht hatte die Anklage Anfang April abgelehnt. Die Klage beruhte auf einem Gutachten eines britischen Panik-Forschers, wonach eine Katastrophe absehbar gewesen sei. Die Richter kritisierten schwerwiegende inhaltliche und methodische Mängel. Der Düsseldorfer Opferanwalt Julius Reiter begrüßte die Entscheidung der Duisburger Staatsanwaltschaft, ein weiteres Gutachten einzuholen. "Es wäre bereits Aufgabe der Richter gewesen, das zu tun", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Der Vorwurf der Richter, das erste Gutachten sei wegen nicht eingehaltener deutscher Methodik nicht brauchbar, trifft im Übrigen die Staatsanwaltschaft und die Richter selbst.

Denn es ist ein Anleitungsfehler des Sachverständigen, wenn ihm durch Staatsanwälte und auch durch die Richter im Zwischenverfahren nicht erklärt wird, worauf es ihrer Meinung nach im deutschen Recht ankommt", sagte Reiter weiter. "Ich gehe davon aus, dass das Oberlandesgericht den Beschluss des Landgerichts aufheben und an eine andere Kammer des Landgerichts verweisen wird", so Reiter weiter. Bei dem Techno-Festival in Duisburg vor sechs Jahren waren 21 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion