Loveparade-Prozess: Äußerungen zum Thema Einstellung

Ausgerechnet am 100. Verhandlungstag des Loveparade-Prozesses erklärt die Staatsanwaltschaft, was sie von dem Einstellungsvorschlag des Landgerichts Duisburg hält. Auch Verteidiger wollen Stellungnahmen abgeben. Eingestellt werden könnte frühestens Mittwoch.
Titelbild
Rosen verwelken an der Loveparade-Gedenkstätte.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times5. Februar 2019

Im Prozess um das tödliche Gedränge bei der Loveparade will die Staatsanwaltschaft heute erklären, unter welchen Voraussetzungen sie einer Einstellung des Verfahrens zustimmen könnte.

Das Gericht hatte Mitte Januar vorgeschlagen, den Prozess einzustellen – gegen sieben Angeklagte ohne Geldauflage, gegen drei Angeklagte mit Auflage. Nach dem bisherigen Verlauf sei die individuelle Schuld der Angeklagten als gering oder allenfalls mittelschwer anzusehen, hatte das Gericht seinen Vorstoß begründet.

Die Staatsanwaltschaft hatte damals in einer ersten Reaktion eine Einstellung ohne Auflagen als „kaum vorstellbar“ bezeichnet. Beobachter rechnen für Dienstag mit deutlichen Hinweisen, ob das Verfahren gegen einen oder mehrere Angeklagte eingestellt wird.

Ein Angeklagter hat allerdings bereits erklärt, dass er eine Einstellung ablehnt. Für ihn kämen nur eine Verurteilung, ein Freispruch oder eine Einstellung wegen Verjährung in Frage. Er wolle sich nicht „damit abfinden, für ein „schnelles Ende“ auf die Feststellung seiner Unschuld verzichtet zu haben“, teilte dessen Anwalt mit. Sollte er dabei bleiben, wird der Prozess in jedem Fall gegen ihn weitergeführt.

Sollten sich in den anderen neun Fällen Staatsanwaltschaft und Angeklagte einigen, könnten die ersten Verfahren frühestens am Mittwoch eingestellt werden. Am Dienstag ist der 100. Hauptverhandlungstag in dem Mammutprozess, der aus Platzgründen in einer Düsseldorfer Kongresshalle stattfindet.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg gab es am einzigen Zu- und Abgang zum Veranstaltungsgelände ein so großes Gedränge, dass 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt wurden. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion