Long COVID: Lauterbach erwartet steigende Zahl von Erkrankungen

In Berlin traf sich zum vierten Mal ein Runder Tisch mit Ärzten, Wissenschaftlern und Betroffenen. Sie verabschieden eine erste Liste mit Medikamenten, die Linderung bei Symptomen bringen sollen.
Hält nichts von Strafgebühren: Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lud zum vierten „Runden Tisch Long COVID“ ein.Foto: Michael Kappeler/dpa
Von 18. September 2024

Zum vierten „Runden Tisch Long COVID“ kamen am Dienstag (17. September) auf Einladung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Ärzte, Wissenschaftler und Betroffene in Berlin zusammen. Eingangs sagte Lauterbach, dass die Zahl der an Long COVID Erkrankten steige.

Gefürchtete Komplikationen

Eine Aussicht auf Heilung gebe es bisher nicht. Durch die Infektionen, die nun zu erwarten seien, werde es weitere Fälle geben. Doch das Risiko, an Long COVID (LC) zu erkranken, sei Studien zufolge für Geimpfte und jene, die bereits an COVID-19 erkrankt waren, geringer. Lauterbach beziffert das Risiko, an LC zu erkranken, „wahrscheinlich irgendwo bei zwei Prozent“.

Das sei „nicht so viel“, doch wenn man bedenke, dass sich im kommenden Winter wieder Millionen Menschen mit COVID infizieren, dann „sprechen wir über Zehntausende. Vielleicht mehr. Vielleicht wieder 100.000 Menschen“. Dann seien auch wieder steigende Zahlen beim Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) zu erwarten, die Lauterbach als „besonders gefürchtete Komplikation“ bezeichnet.

Daher sei es wichtig, dass man zum Runden Tisch zusammengekommen sei, um über eine bessere Versorgung und auch Möglichkeiten der Linderung von Symptomen zu reden.

Projekte zur Erforschung könnten bereits im November starten. Sein Ministerium habe für die Jahre 2024 bis 2028 insgesamt 81 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld könne man „deutlich mehr“ als zwei Dutzend Förderanträge unterstützen. 52 Millionen Euro stünden für die Erforschung von Long COVID bei Kindern zur Verfügung. Mädchen und Jungen seien zum Teil so schwer erkrankt, dass sie am Alltag nicht mehr teilnehmen könnten. Und auch in dieser Altersklasse werde die Zahl der Betroffenen steigen, prognostiziert der Gesundheitsminister.

Kranke Kinder: Forschungsprojekte beginnen Anfang 2025

Eine Beschulung sei nicht mehr möglich, wenn sie an ME/CFS erkrankten, so der Minister weiter. „Das sind ganz schwer kranke Kinder, und da ist Deutschland eines der wenigen Länder, wo es ein Forschungsprogramm gibt.“ Man habe auch hierzu acht Anträge auf Förderung bekommen. Welche Projekte sein Ministerium unterstütze, werde im Oktober entschieden, sodass mit der Arbeit zum Jahresbeginn 2025 begonnen werden könne.

Auf „X“ (ehemals Twitter) postete Lauterbach, dass die Runde eine Liste an Medikamenten beschlossen habe, um Symptome zu behandeln. „Es gibt noch keine Heilung, aber viel Hoffnung“, schrieb er. User kommentierten die Äußerungen sowohl positiv als auch kritisch. „Hauptsache Medikamenten-Absatz gefördert. Läuft bei Ihnen“, meint etwa Userin „SchonLängerHier. ALLES Satire. NICHTS so gemeint!“

User „MB“ schreibt Bezug nehmend auf Lauterbachs Aussage zu weiter steigenden Krankenzahlen: „Dafür tragen Sie u @BMG_Bund@spdbt @GrueneBundestag  @fdpbt  die Verantwortung. Sie haben #CovidIsNotOver politisch beendet und den Leuten das Märchen vom Ende der #Pandemie erzählt!“

Userin „Hosenmaus“ dauert das alles zu lange: „Leider wird zu wenig getan, wir haben fast eine 3/4 Millionen nicht mehr arbeitsfähiger Menschen, und für eine derart große Anzahl, sehe ich zu wenig Bemühungen.“



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