Fast Verdopplung der Lkw-Maut – und der Verbraucher zahlt und zahlt

Die Ampelregierung plant fast eine Verdopplung der Lkw-Maut zu Gunsten der Bahn. Speditionen sind verärgert. Gibt es Alternativen?
Zum 1. Januar 2024 ist eine Reform der Lkw-Maut geplant; die Mautsätze sollen schon Anfang 2023 steigen.
Zum 1. Januar 2024 ist eine Reform der Lkw-Maut geplant; die Mautsätze sollen schon Anfang 2023 steigen.Foto: Bernd Weissbrod/dpa
Epoch Times29. März 2023

Der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, hat die geplante Erhöhung der Lkw-Maut zur Gegenfinanzierung des Schienenausbaus scharf kritisiert.

Die Spediteure in seinem Verband seien „sehr verärgert, sehr verwundet und sehr sehr unglücklich über diese Entscheidung“, sagte Engelhardt dem TV-Sender „Welt“. Am Ende würden die Verbraucher die Zeche für die Pläne der Ampelkoalition zahlen.

Fast Verdopplung der Lkw-Maut

Die Ampel habe zwar fast eine Verdopplung der Maut geplant, aber auch das werde „nicht reichen, um die zusätzlich benötigten 45 Milliarden für die Bahn zu finanzieren“, so Engelhardt. Trotz dieser Deckungslücke würden die transportierten Güter für die Verbraucher teurer.

„Wir reden hier über Zusatzeinnahmen von fünf bis sechs Milliarden – und die wird unsere Branche leider durchreichen müssen.“ Die Gewinnmargen im Speditionsgeschäft seien zu klein, um die Erhöhungen abzufedern. „Am Ende muss es leider der Verbraucher bezahlen – es trifft wieder, sprichwörtlich, den Jogurtbecher.“

Für den Klimaschutz werde die Mauterhöhung keinen Effekt haben, glaubt der Verbandschef. „Diese Mauterhöhung wird keine Lenkungswirkung haben. Es gibt keine Alternativen, derzeit, für unsere Unternehmer.“

E-Lkw?

800.000 schwere Lkws seien unterwegs für die tägliche Versorgung – davon aber 173 Fahrzeuge batterieelektrisch betrieben. Schwere Elektro-Lkws gebe es in großen Mengen nicht zu kaufen, auch die Ladeinfrastriktur fehle, sagte Engelhardt.

„Deswegen können diese Unternehmer gar nicht anders, als im Moment den konventionellen Diesel-Lkw einzusetzen. Auch die Menge der Transporte ließe sich so schnell nicht reduzieren“, glaubt Engelhardt.

„Wenn wir immer so tun, als wären diese Lkw-Verkehre vermeidbar und ein Übel und wir transportieren die Güter nur aus Spaß und Freude durch die Landschaft, dann ist das eher ideologisch getrieben als faktenbasiert.“ Am Ende bestimme ausschließlich die Nachfrage nach Artikeln die Anzahl der Transporte. „Wir transportieren nur das, was der Endverbraucher konsumiert“, so Engelhardt. (dts/red)



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