LIVESTREAM am Sonntag: Großdemonstration in Köthen war ruhig
Mit einem großen Aufgebot sicherte die Polizei erneute Demonstrationen in der Kleinstadt Köthen in Sachsen-Anhalt am 16. September 2018 ab Mehr als 1000 Kräfte seien am Sonntag zeitversetzt an Schwerpunkten im Einsatz, teilte die Polizei vor den Demos am Nachmittag mit.
Die Lage war ruhig in der gut 26 000 Einwohner zählenden Stadt, Auffälligkeiten gebe es nicht, Wasserwerfer und eine Reiterstaffel wurden bereitgehalten.
Zunächst versammelten sich am Sonntagnachmittag geschätzt etwa 100 Menschen am Bahnhof, nach und nach gab es weiteren Zulauf. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Der extremen Rechten entgegentreten“. Gegen 17.00 Uhr sollte auf die Kundgebung, zu der unter anderem das Bündnis Dessau Nazifrei aufgerufen hatte, ein Demonstrationszug durch die Stadt folgen.
Vor den Demos feierten in der Jakobskirche Hunderte Menschen einen Friedensgottesdienst. Die Hochschule Anhalt in der Kleinstadt riet auf ihrer Internetseite zur Vorsicht wegen „potenziell gefährlicher Demonstrationen“.
Livestream aus Köthen: Epoch Times, 16.09.2018 ab 17:30 Uhr:
Mehrere Gruppierungen haben eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen nach einem Streit für den späten Nachmittag zu einer Demonstration aufgerufen, darunter das Dresdner Pegida-Bündnis. Auch eine Gegendemo war angekündigt.
An dem Einsatz beteiligt sind den Angaben zufolge auch Polizisten aus Niedersachsen, Sachsen, Brandenburg, Berlin, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Baden-Württemberg sowie aus anderen Regionen Sachsen-Anhalts. Auch die Bereitschaftspolizei des Landes und die Bundespolizei waren eingeplant.
„Wie viele Opfer braucht es noch, bis sich etwas ändert?“
Die Veranstaltung in Köthen findet unter dem Leitspruch „Wie viele Opfer braucht es noch, bis sich etwas ändert?“ statt und wird unterstützt durch die AfD in Sachsen-Anhalt, Pegida und „Kandel ist überall“. Anmelder für den Protestmarsch ist der Verein „Zukunft Heimat“.
Die AfD Anhalt-Bitterfeld distanziert sich vor der Demo von „extremistischen Trittbrettfahrern“, die „mit aufwiegelnden Aufrufen zu Gewalt den breiten bürgerlichen Protest für sich vereinnahmen wollen“.
„Als Opposition im Parlament solidarisieren wir uns mit dem Protest unserer Bürger auf der Straße, denn viele Menschen verspüren mittlerweile das Bedürfnis, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Die Straße darf jedoch nicht demokratiefeindlichen Kräften überlassen werden und deshalb stehen wir als AfD in der Pflicht“, so die AfD Anhalt-Bitterfeld weiter.
AfD: Protestbündnisse lassen Unmut der Bevölkerung sichtbar werden
In dem Beitrag heißt es zudem: „Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere abendländische christliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einem friedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat des deutschen Volkes dauerhaft erhalten. (…) Alle Gruppierungen, die das auch wollen, sind für uns natürliche Verbündete! PEGIDA Dresden, Zukunft Heimat und „Kandel ist überall“ sind Ausdruck dieser notwendigen bürgerlichen Protestbündnisse, die den Unmut in der Bevölkerung sichtbar werden lassen.“
Bereits am Montag fand eine Großdemonstration in Form eines Trauermarsches statt. Die Veranstaltung verlief friedlich. (er)
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