Pegida bei Salafisten-Demo in Wuppertal: „Spaziergang“ von Polizei untersagt

Titelbild
Ratlos in Wuppertal: Verbliebene Pegida-Demonstranten, umringt von einer Mauer aus Polizisten. Aktuell dürfen sie nur einzeln den Platz verlassen.Foto: Screenshot Youtube / Ruptly TV
Epoch Times14. März 2015

++ UPDATE: Die Wuppertaler Polizei spricht von 200 Salafisten und mehreren hundert Pegida-Teilnehmern. Im Großen und Ganzen sei alles ganz normal verlaufen +++HIER die Bilanz der Wuppertaler Polizei

++16:57 Uhr: Ruptly TV beendet seinen Live-Stream.
Auf Youtube hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=UfreYYChimQ

++16:53 Uhr: Nun leert sich der Platz. Die meisten Teilnehmer gehen zu nächsten Haltestelle der Schwebebahn.

++16:47 Uhr: Es scheint immer noch kaum etwas vorwärts zu gehen. Die Polizei sagt durch: "Bleiben Sie ruhig und geordnet, lassen Sie sich nicht provozieren"

"Danke dass ihr diesen Job macht", sagen zwei Demo-Teilnehmer zum Kamera-Team von Ruptly TV. "Gut, dass dieses ganze abgekartete Spiel mal dokumentiert wird."

++16:37 Uhr: Die Polizei beginnt, die Demo-Teilnehmer aus den Absperrungen zu lassen. Die Menge bewegt sich ein paar Meter weit, kann aber immer noch nicht den Platz verlassen. Sie werden aufgefordert, den Ort Richtung Hauptbahnhof zu verlassen und aus Sicherheitsgründen von dort abzureisen. "Ruf mich an, wenn du durchgekommen bist", sagt ein Demonstrant zu seinem Bekannten.

++16:33 Uhr: Die umzingelten Pegida-Demonstranten rufen erstmals ein paar Mal "Wir wollen raus!". Sonst hat sich die Lage nicht geändert. In der Nähe hört man andere Demonstrationszüge lärmen.

++16:20 Uhr: Verbliebene Pegida-Demonstranten warten, dass die Polizei sie den Platz verlassen lässt. Umringt von einer Mauer aus Polizisten dürfen sie aktuell nur in kleinen Gruppen den Platz verlassen. Es sind noch einige hundert Leute. Viele von ihnen würden immer noch gerne ihre Demonstration veranstalten.  Ein älterer Herr hält ein Plakat: "Unsere Heimat, unser Land, maximaler Widerstand!"

++16:05 Uhr: Ein Pegida-Demonstrant kommentiert die vorbeiziehende Antifa: "Diese A****-löcher dahinten dürfen ungestört ihre Demonstration machen. Wenn die alles kurz und klein schlagen, sagt niemand was."

Die Polizei steht immer noch als Mauer um den Platz herum. Die Stimmung hat sich wieder etwas entspannt. Die Geräuschkulisse rundherum lässt jedoch auf eine aufgeheizte Atmosphäre schließen.

++16:00 Uhr: Man hört eine riesige Menge Gegendemonstranten in der Nähe. Sie skandieren: "Nazis raus".

++15:56 Uhr: Leute vor Ort diskutieren, ob diese Situation nicht absichtlich herbeigeführt wurde. Die Polizei könne nichts dafür. Sie seien ja nur diejenigen, die die Befehle von oben ausführen müssten. "Nehmt die Helme ab und kommt auf unsere Seite!" ruft eine Pegida-Demonstrantin.

++15:54 Uhr: Ein wildes Durcheinander aus Megaphon-Rufen. Die Polizei bildet eine Mauer und die Demonstranten stehen ratlos herum. Sie rufen "Wir wollen laufen". 

++15:52 Uhr: Es kommt zum Gerangel zwischen Hogesa-Hooligans und Polizisten.

Das Mikro der Pegida-Veranstalter ist ausgefallen. Sie haben die Hools dazu aufgerufen friedlich zu bleiben. Sie sind ratlos und wissen nicht, wie sie die verfahrene Situation auflösen sollen. Es waren bereits drei Schüsse zu hören. "Leute kommt zurück!", rufen die Pegidas den Hools zu.

++15:42 Uhr: "Pegida-NRW beendet die Veranstaltung, weil die Polizei uns nicht schützen kann"

"Bitte macht jetzt nicht alles kaputt, was wir in 18 Wochen aufgebaut haben", ruft Lutz Bachmann ins  Mikro.

++15:40 Uhr: Der "Spaziergang" der Pegida-Demonstranten wurde von der Polizei abgesagt. "Die Polizei könne den Spaziergang nicht absichern, sie seien zu wenige", hieß es. Empörung unter den Pegida-Demonstranten. Der Redner sagt: "Das ist gesteuert.". Er habe mit der Polizei eine Route für einen Demonstrationszug ausgemacht. 

++15:30 Uhr: Christine, eine Pegida-Demonstrantin, die in Frankfurt vor kurzem von der Antifa mit einem Stein verletzt wurde, spricht. Sie trägt einen Kopfverband. (Pi-News berichtete über die Stein-Attacke.) Sie sei nicht nur körperlich angegriffen worden, in den vergangenen Tagen habe es Hass und Häme auf sie geregnet, so die Frankfurterin. Sie würde jedoch weiterhin zu ihrer Meinung stehen und sich nicht unterkriegen lassen.

++15:10 Uhr: Die Stimmung ist aufgepeitscht in Wuppertal. Der Ton der Redner ist viel rauher als in Dresden, die Reden aggressiver, lauter und direkter – ebenso die Reaktionen der Demonstranten. Michael Stürzenberger von Magida bezeichnet die Antifa als Rotfaschisten und die Salafisten als „Durchlauferhitzer des Terrors“. Er nennt die Salafisten die Vorhut „des wahren Islam“, der nur auf die Islamisierung der ganzen Welt und die Tötung der Ungläubigen abziele.

„Die Salafisten sind nur die Spitze des Eisberges des Islams. Darunter steht der breite Islam, Eliten werden herangebildet, die dieses Land übernehmen wollen.“ Gesponsert würden diese Netzwerke durch die türkische Regierung. „Die Salafisten wollen ganz klar die Scharia. Wollen wir das in Deutschland?“ Demonstranten:„Nein!“

++15:10 Uhr: Lutz Bachmann redet. Er stellt sich als „einer der Gründer dieser Bewegung“ vor. Er dankt den Teilnehmern, dass sie sich versammelt haben um dem Salafisten Pierre Vogel und seiner „frauenfeindlichen, homophoben und gewaltverherrlichenden Ideologie“ die Stirn zu bieten. Seine Rede wird von heftigen Zwischenrufen begleitet wie „Schießt den Vogel ab!“ und „Merkel muss weg!“-Rufe.

Bachmann bittet die Demonstranten: „1. Bitte kommt weiterhin zahlreich zu Pegida-Veranstaltungen in eurer Nähe. 2. Bitte nicht provozieren lassen. Es geht ohne Gewalt und Randale, zumindest von unserer Seite aus.“ Er verabschiedet sich mit den Worten: „Wuppertal zeigt wie´s geht!“

++15:05 Uhr: Der erste Redner verliest die Dresdener Thesen. Hier als PDF zu lesen.

++14:59 Uhr: Ein Redner begrüßt die Demonstranten und kündigt Lutz Bachmann, Michael Stürzenberger, Tatjana Festerling und einen Vertreter von Pegida Deutschland an. Außerdem sei Heidi Mund von Pegida Frankfurt anwesend.

Es habe Probleme bei der Anreise einiger Unterstützer gegeben. „Am Bahnhof von Dortmund stecken 350 Personen fest, das ist gesteuert“, sagt er.

++14:50 Uhr: Pegida-Gruppen aus verschiedenen Städten haben ihre Plakate mitgebracht, auf denen steht: "Gewaltfrei vereint gegen Glaubenskriege auf deutschem Boden". Darunter sind Frankfurt am Main, Magdeburg und NRW. Auch das Islam-kritische Newsportal pi-news.de ist mit einem Plakat direkt vor der Bühne vertreten. "Stoppt die Islamisierung Europas". 

++14:40 Uhr: Die Pegida-Demonstranten versammeln sich.

Es sind geschätzte 400 Personen im Video zu sehen, viele Männer aus der Hooligan-Szene, außerdem Leute gemischten Alters. Als Antifa-Gegendemonstranten lärmend in deren Nähe kommen, bittet ein Sprecher sie mehrmals: "Wir lassen uns nicht provozieren! Das ist alles was die Presse will, dass wir uns provozieren lassen. Wir sind Pegida und wir sind friedlich."

Die Hools in der Gruppe skandieren mehrmals lautstark: "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!", sowie den Ruf "Ahu!", mit dem die Türken angeblich einst vor Wien besiegt wurden.

++Demonstrationen in Wuppertal: Live-Ticker beginnt ab 14.30 Uhr +++

Salafisten, Pegida, linke Gegendemonstranten und Hooligans: Die Polizei sieht heute in Wuppertal einem besonders heiklen Einsatz entgegen. Insgesamt fünf Demonstrationen werden in der Wuppertaler Innenstadt ab 14.00 Uhr stattfinden. Rund Tausend Beamte sollen dafür sorgen, dass die Lage friedlich bleibt. Helikopter und Wasserwerfer sind vor Ort, um auf gewalttätige Ausschreitungen reagieren zu können. EPOCH TIMES wird ab 14.00Uhr die Ereignisse im Live-Ticker berichten, basierend auf dem Online-Livestream von Ruptly TV. 

Teile der Wuppertaler Innenstadt werden für Autos gesperrt sein. Die Stadt hat wegen der Verkehrsbehinderungen ein Bürgertelefon für Wuppertaler eingerichtet.

Salafisten-Demo kam zuerst

„Solidarität mit muslimischen Gefangenen weltweit“ ist das Motto der Kundgebung, die offenbar vom islamistisch-salafistischen Prediger Ibrahim Abou-Nagie angemeldet wurde. Die Polizei erwartet bis zu 400 Teilnehmer. Außerdem werden die deutschen islamistischen Prediger Sven Lau und Pierre Vogel erwartet. Die beiden werden als einflussreiche Figuren der Konvertiten-Szene eingestuft und promoten ihre Ideologie meist an junge Menschen. 

Lau ist ein früherer Mönchengladbacher Feuerwehrmann, der im vergangenen Jahr einige Zeit in Untersuchungshaft saß, berichtete die FAZ. Ermittler verdächtigten ihn, die Terrorormiliz „Islamischer Staat“ unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe unterstützt zu haben. Es gelang jedoch kein Nachweis, dass Lau eine schwere staatsgefährdende Straftat plante, wehalb er aus der Haft entlassen werden musste.

Scharia-Polizei“ patroullierte in Wuppertal

Die Scharia ist das islamische Recht, das von Salafisten ultrakonservativ ausgelegt wird. Im vergangenen Jahr hatte es in Wuppertal eine selbsternannte „Scharia-Polizei“ gegeben, die Jugendliche auf der Straße ansprach und versuchte, sie vom Alkoholkonsum, Besuch von Discotheken und Spielcasinos abzuhalten. Die Polizei verstärkte daraufhin ihre Präsenz in der Innenstadt, hatte aber kein juristische Handhabe, um gegen die Gruppe vorzugehen. 

Die deutschen Salafisten-Prediger Pierre Vogel und Sven Lau.Die deutschen Salafisten-Prediger Pierre Vogel und Sven Lau.Foto: MARKUS SCHOLZ / DPA / Getty

Pegida NRW hat eine Gegendemo angekündigt. Beide Gruppen wollen zeitgleich im Stadtteil Wuppertal-Elberfeld demonstrieren.

Pegida startete bundesweiten Aufruf

Die Organisatoren der Gegendemo, Pegida NRW, haben sich vorgenommen die „größte Pegida-Demo in den alten Bundesländern“ zu mobilisieren. Es werde „einen Spaziergang rund um die Demo“ geben, teilte das Anti-Islamisierungs-Bündnis auf seiner Facebook-Seite mit. Als Redner werden Lutz Bachmann, Ed Utrecht und Michael Stürzenberger erwartet.
Der "Spaziergang" der Pegida-Demonstranten wird über die Schwebebahn-Haltestelle Kluse/Schauspielhaus erreichbar sein.
Die Veranstaltung soll direkt vor dem Schauspielhaus stattfinden.

Unzählige Anfragen von Menschen, die noch nie auf einer PEGIDA-Demo waren, wurden vor allem zu den Themen Sicherheit und Verhaltensregeln ausführlich auf Facebook beantwortet. Die Polizei rechnet in Wuppertal mit bis zu 800 Demonstranten. Pegida hofft, in den Tausenderbereich vorzustoßen und viele Familien mit Kindern versammeln zu können. „Gegen Parallelgesellschaften und Paralleljustiz!“ ist eine der Botschaften im Aufruf zur Demonstration.

Bündnis gegen Nazis ist "bunt", aber gegen beides …

Auch das Wuppertaler „Bündnis gegen Nazis“ rief zu einer Demonstration auf: Gegen die Salafisten und gegen Pegida, denn die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ werden von ihnen als rassistisch und fremdenfeinlich eingestuft. Treffpunkt für den Gegenprotest ist am Samstag, den 14.03.2015 bereits um 12:30 Uhr auf dem Kirchplatz in Wuppertal-Elberfeld und ab ca.14:30 Uhr vor der Begegnungsstätte Alte Synagoge.

„Sowohl PEGIDA als auch radikale, salafistische Gruppierungen spalten mit ihren menschenverachtenden, diskriminierenden und rassistischen Ideologien und Demonstrationen das respektvolle, friedliche und vielfältige Zusammenleben der Wuppertalerinnen und Wuppertaler“, hieß es im Aufruf des „Bündnis gegen Nazis“. „Mit der Gegenkundgebung und bunten, lebendigen Aktionen werden wir in Wuppertal eindrucksvoll zeigen, dass wir in einer respektvollen und vielfältigen Gesellschaft leben wollen und dieses Zusammenleben auch verteidigen.“ 

(rf)



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