München: Offiziell waren rund 10.000 Menschen unterwegs – Lindner distanziert sich von Corona-Demo-Teilnehmern
„Wer an der Seite mit Menschen demonstriert, die fahrlässig auf Masken und Abstand verzichten und Reichskriegsflaggen schwenken, der gehört nicht zur Zielgruppe“, sagte Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender der „Welt am Sonntag“. Am Samstag hatte es erneut Demonstrationen dieser Art in mehreren Städten gegeben.
Am Protestzug in München nahmen nach offiziellen Angaben rund 10.000 Menschen teil, weit mehr als von den Veranstaltern angekündigt. Wiederholt wurden Abstandsregeln nicht eingehalten. Nach anderen Angaben betrifft diese Teilnehmerzahl die Kundgebung auf der Theresienwiese.
Für seine Partei stehe, so FDP-Chef Lindner weiter, der Wert der Freiheit im Zentrum. „In der Pandemie bedeutet das zum einen, die Verhältnismäßigkeit staatlicher Entscheidungen zu hinterfragen. Wir müssen Bürgerrechte nicht einschränken, wenn wir intelligentere Maßnahmen haben.“
Zum anderen seien die Liberalen die Kraft, die trotz Wirtschaftskrise auf Marktwirtschaft und solide Staatshaushalte wert legt. „Wir wollen die schuldenfinanzierte Rettungspolitik und Verstaatlichungen schrittweise beenden, um die Betriebe für den Neustart fit zu machen.“
Dass die FDP mit diesen Positionen zurzeit wenig durchdringe, liege an einer für die Coronakrise typischen Haltung vieler Wähler.
Aus dem Kommunalwahlkampf in Nordrhein-Westfalen sei ihm berichtet worden, dass „die Menschen staatliche Ansagen und ein Gefühl der Hierarchie schätzen“. Es sei, so der Parteichef, umso mehr eine Aufgabe für die FDP, „den Gedanken der Selbstverantwortung zu vertreten, auch wenn wir nicht den Applaus des Tages erhalten“. (dts)
LIVESTREAM
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion