LG Duisburg: Prozessbeginn gegen Teilnehmer des VHS-Integrationskurses – Messerstreit, weil junge Frau kein Kopftuch trug

Die Deutschkurse gebe es seit zwölf Jahren, derzeit 30 mit rund 500 Teilnehmern aus verschiedensten Nationalitäten und Religionen, erklärte VHS-Chef Andreas Brinkmann nach dem Vorfall. Es habe auch schon kleinere Streitigkeiten gegeben. Jedoch: „Das hatten wir noch nicht!“

Wie „Der Westen“ berichtet, begann der Prozess am Landgericht Duisburg wegen versuchten Totschlags gegen Mohamad A. und Kamal A. (41) am 5. Juli.

Die Frau ohne Kopftuch

Der Streit entbrannte während eines Integrations-Kurses an der VHS in Wesel am 18. Dezember 2017.

Lautstark stritten der Syrer Mohamad A. (36) und der Libanese Kamal A. (41) mit einer jungen syrischen Frau, weil diese kein Kopftuch getragen habe, berichtete die „Neue Ruhr Zeitung“ vergangenen Dezember. Mehrfach habe Mohamad A. die junge Syrerin deshalb schon beleidigt. Auch an diesem Tag tat er das.

Laut Angaben von Mohamad A. habe die junge Frau ihn dann als „Hurensohn“ geschimpft und zudem gesagt haben: „Ihr Muslime seid alle Geschwister von Huren.“

Daraufhin regte sich Kamal A., der zweite Angeklagte auf und soll mit hochrotem Kopf gefragt haben, warum sie den Islam beleidige.

Die Sekretärin der Volkshochschule konnte zunächst beruhigen. Doch nach dem Unterricht ging es bald wieder los, als der Verlobte der jungen Frau sie zusammen mit einem Bekannten abholen kam.

Wie sich herausstellte, hatte dieser mit Mohamad A. in geschäftlichen Beziehungen zu dem Verlobten gestanden, die im Streit endeten.

Massenschlägerei auf der Straße

Der Bekannte des 23-Jährigen ging schon in den Klassenraum, während der Verlobte unten wartete. Im Raum traf der Bekannte dann auf Mohamad A., den er sogleich beleidigte und vor ihm auf den Boden spuckte. Es kam zu einer Auseinandersetzung, bei der eine Zeugin zu Boden stürzte. Es beruhigte sich wieder.

Doch als alle Beteiligten auf der Straße angelangt waren, ging es erst richtig los. Es kam zu einer wilden Schlägerei zwischen Mohamad A., Kamal A., dem Verlobten und weiteren Begleitern. Es wurde mit Fäusten und Gürteln geprügelt. Der Verlobte bekam nach eigenen Aussagen einen Schlag von hinten auf den Kopf.

Dann soll Mohamad A. ein Messer mit einer 13-Zentimeter-Klinge gezogen und dem Verlobten ins Bein gestochen haben. Dann gab er Kamal A. die Waffe und sagte: „Stech zu, egal wohin.“ Das tat dieser und traf den Bauch des 23-Jährigen. Nach kurzer Flucht brach das Opfer auf dem Parkplatz der VHS zusammen.

Der 23-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht und musste mehrfach notoperiert werden.

Die geflüchteten Täter wurden noch am Abend von einem SEK zu Hause abgeholt. (sm)