Nach massiven Protesten zehntausender Schüler: Lehrerverbandspräsident bezweifelt zu schwieriges Mathe-Abitur
Trotz der Proteste von zehntausenden Schülern bezweifelt Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger, dass die Aufgaben im diesjährigen Mathe-Abitur tatsächlich zu schwer waren. In Bayern sehe er derzeit „keine Anzeichen“ für eine erschwerte Prüfung, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands der „Rhein-Neckar-Zeitung“ vom Montag. In Bayern und anderen Bundesländern beklagen sich Schüler in Petitionen bei den Kultusministerien über die Mathe-Prüfungen in diesem Jahr.
Die Tendenz zeige für Bayern, „die Notenresultate bewegen sich im durchschnittlichen Bereich der Abi-Prüfungen in Mathematik“, sagte Meidinger, der selbst ein Gymnasium in Bayern leitet. Wenn es Anzeichen für eine erschwerte Prüfung gebe, müsse über eine Neubewertung nachgedacht werden. Dafür gebe es derzeit aber keine Anzeichen. Der Verbandspräsident mahnte zudem zur Gelassenheit: „Im Internet lässt sich Erregung sehr schnell mobilisieren, deshalb sollten wir abwarten.“
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des bayerischen Philologenverbands, Michael Schwägerl. Das Gefühl, dass die eigene Abiturprüfung die schwerste sei, sei verständlich, sagte Schwägerl dem Bayerischen Rundfunk. In den vergangenen Jahren hätten sich die Mathe-Ergebnisse im Durchschnitt aber nur um wenige Hundertstelnoten voneinander unterschieden. Der Philologenverband vertritt die Lehrer an Gymnasien.
Bayerns Kultusminister Piazolo: Abiturienten sollen sich auf noch anstehende Prüfungen konzentrieren
Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) appellierte an die Schüler, sich nun zunächst auf die anstehenden Prüfungen zu konzentrieren. „Das Abi in Mathe ist jetzt gelaufen, die anderen Prüfungen kommen noch“, sagte Piazolo im Bayerischen Rundfunk. Es sei wichtig, Ruhe zu bewahren. Er kündigte zugleich an, dass die Mathe-Tests zeitnah überprüft würden.
Die Klagen über das Mathe-Abitur entfachten auch die Debatte um ein bundesweit einheitliches Zentralabitur neu. „Aus meiner Sicht macht es absolut Sinn, ein bundesweit einheitliches Kernabitur zu haben“, sagte der Leiter des ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, der „Welt“. Rückendeckung bekam er vom bildungspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Thomas Sattelberger: „Ich bin seit langem ein begeisterter Befürworter dieser Idee.“ (afp)
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