Lehrerverband dringt auf vorgezogene Impfung von Klassenlehrern im Präsenzunterricht
Angesichts der anstehenden Schulöffnungen in der Corona-Krise hat der Deutsche Lehrerverband mehr Schutzmaßnahmen und vorgezogene Impfungen für Klassenlehrer im Präsenzunterricht gefordert. „Lehrkräfte, die jetzt in Grundschul- und Abschlussklassen in den Präsenzunterricht zurückkehren, sollten bevorzugt geimpft werden können“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstagausgabe, 20. Februar). „Dies sollte – angefangen bei den Älteren und über 60-Jährigen – schnell geschehen“, betonte er.
Dies dürfe nicht nur, wie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, für Grundschullehrer gelten, sagte Meidinger. „Ein Vorrücken aller Lehrkräfte im Präsenzunterricht in der Rangfolge des Alters von der dritten in zweite Prioritätsgruppe wäre ein wichtiger Baustein für den Gesundheitsschutz an Schulen“, sagte er. In manchen Bundesländern wie dem Saarland, Bremen oder Sachsen kehrten Abschlussklassen in Gymnasien, Berufs- und Realschulen teilweise in voller Stärke in den Unterricht zurück.
Viele Lehrer sehen seinen Angaben zufolge mit Sorge, dass der Schulstart in die gleiche Phase fällt, in der sich die ansteckendere britische Virusvariante stark verbreite. „Wir erwarten, dass die Länder bei Ausbrüchen mit Mutationsvarianten früh und konsequent mit dem Wechsel in den Distanzunterricht handeln und man nicht wie im vergangenen Herbst wartet, bis die Zahlen durch die Decke gehen“, sagte Meidinger.
Auch müsse der Schutz in den Klassenzimmern verstärkt werden: „Wir sind generell für eine Maskenpflicht, die mindestens die Qualität chirurgischer OP-Masken haben sollten“, sagt Meidinger. „Modische Textilmasken oder Schals sind der jetzigen Situation nicht mehr angemessen“, fügte er hinzu.
Niedersachsen will Lehrkräfte und Erzieherinnen früher impfen
Niedersachsen will einem Bericht zufolge Lehrkräfte und Erzieherinnen früher als geplant eine Corona-Schutzimpfung ermöglichen. Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete am Samstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium über konkrete Planungen dazu. Demnach will sich Niedersachsen gemeinsam mit anderen Bundesländern beim Bund für eine entsprechende Änderung der Impfverordnung einsetzen. Damit könnten Gruppen, die laut Priorisierung noch nicht an der Reihe wären, früher geimpft werden.
Niedersachsen hat dem Bericht zufolge derzeit zu viele Impfdosen auf Lager, weil viele Betroffene ihren Termin zur Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca nicht wahrnehmen. „Alle Öffnungsszenarien sehen völlig zurecht eine hohe Priorität für den Bildungsbereich vor“, sagte die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) der Zeitung. Da sei es „nur folgerichtig, auch die Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher mit einer höheren Priorität als bisher zu impfen“.
Die Landesregierung habe dieses Anliegen „schon mehrfach auf Bundesebene vorgetragen“, sagte Reimann. Sie hoffe sehr, dass die Impfverordnung des Bundes bald angepasst werde. Niedersachsen will der „HAZ“ zufolge zudem seinen Impfzentren ermöglichen, Menschen aus der zweiten Priorisierungsgruppe unter 65 Jahren früher zu impfen. Dabei geht es demnach in erster Linie um niedergelassene Ärzte und anderes medizinisches Personal mit Patientenkontakt. (afp/aa)
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