Lehrerverbände sehen Aufnahme von Organspende in Lehrplan skeptisch
Lehrerverbände zeigen sich dem Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegenüber skeptisch, Organspenden künftig in Lehrpläne aufzunehmen. „Es ist nicht die Aufgabe von Schule, für die Organspende Werbung zu machen“, sagte Ilka Hoffmann, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Das Thema Organspende gehöre zwar grundsätzlich in den Schulunterricht, jedoch müsse dabei berücksichtigt werden, „dass sich die jungen Menschen erst ab einem bestimmten Alter mit diesem schwierigen Thema, das medizinisch und ethisch sehr komplex ist, auseinandersetzen können“, so Hoffmann weiter.
Organspende-Entscheidung muss autonom und ohne Bedrängnis getroffen werden
Im Unterricht müssten die ethische Vielschichtigkeit und Kontroversität des Themas behandelt werden. „Es gibt schon jetzt viele Anknüpfungspunkte in den Lehrplänen, aber auch im Rahmen der fächerübergreifenden Werteerziehung, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen“, sagte Heinz-Peter Meidinger, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL). Er verwies auf den Biologieunterricht, das Fach Ethik und mögliche Pro- und Contra-Erörterungen im Deutschunterricht.
Grundsätzlich sei er kein Freund davon, „bei jedem diskutierten gesellschaftlichen Problem gleich einen neuen Lehrplaninhalt zu fordern“, so der Verbandschef weiter. Letztlich müssten die Schüler die Entscheidung für oder gegen eine Organspende autonom und ohne Bedrängnis treffen, sagte Meidinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. (dts)
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