Lauterbach warnt vor neuer Coronavirus-Variante XBB.1.5
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt sich besorgt über die Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante XBB.1.5. „Hoffentlich kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich bei uns ausbreiten kann“, schrieb er in der Nacht zum Donnerstag, 5. Januar, auf Twitter.
„Wir überwachen, ob und wie stark XBB.1.5 in Deutschland auftritt.“ Wegen der Variante steige im Nordosten der USA die Anzahl der Krankenhauseinweisungen, zitiert unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ den Minister.
WHO: Bislang ansteckendste Subvariante
Die US-Gesundheitsbehörde CDC schätzte Anfang des Jahres, dass XBB.1.5 in der letzten Dezemberwoche des Jahres 2022 für etwa 40,5 Prozent aller Neuansteckungen in den USA verantwortlich ist.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachtet die Ausbreitung der im Oktober 2022 entdeckten Omikron-Variante.
Es handele sich um die bisher „ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde“, zitiert die „Tagesschau“ Maria Van Kerkhove, Leiterin des WHO-Programms zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Es gebe jedoch bisher keine Hinweise darauf, dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöse als andere Virusvarianten.
Die Zunahme der Fälle mache aber deutlich, wie wichtig es sei, „Covid-19 weiterhin weltweit zu überwachen“. So breite sich nach den vorliegenden Gen-Analysen das Virus vor allem in den USA und Europa aus. Nachweise gebe es bereits aus 29 Ländern.
Dass Wissenschaftler die Variante XBB.1.5 bereits im Oktober 2022 entdeckt haben, teilte die WHO erstmals erst am 4. Januar 2023 mit. Eine genauere Bewertung soll eine Risikoanalyse zeigen, die die WHO in Kürze veröffentlichen will. Auch der XBB.1.5-Vorgänger BA.2.75.2 galt als die „bisher ansteckendste Variante“.
RKI: 6,4 Millionen Influenza-Kranke
Trotz der Sorge vor besonders vielen Krankheitsfällen vor und an den Weihnachtsfeiertagen ist die Anzahl akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland Ende 2022 zurückgegangen. Die Werte liegen allerdings noch über denen der Vorjahre, zitiert die „dpa“ aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI).
Der Bericht geht von etwa 6,4 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung in der vergangenen Woche aus – unabhängig von einem Arztbesuch. In der Woche vom 12. bis zum 18. Dezember 2022 waren etwa neun Millionen Menschen betroffen.
„Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen“, schreibt das RKI. Insbesondere bei Kindern unter zwei Jahren führe zudem die anhaltende Aktivität des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu Arztbesuchen und Krankenhauseinweisungen.
Planbare Operationen abgesagt
Vor Weihnachten hatte die angespannte Lage des Gesundheitssystems Sorgen bereitet. Angesichts hoher Infektionszahlen seien Kliniken und Arztpraxen überlastet gewesen. Planbare Operationen sagten Ärzte teilweise ab. Auch bestimmte Medikamente wie etwa Fiebersäfte waren knapp.
Die Anzahl der Arztbesuche wegen einer akuten Atemwegserkrankung lag laut Bericht im Jahr 2022 höher als in den Vorjahren um Weihnachten und Neujahr. Rund 1,2 Millionen Menschen suchten zwischen dem 26. Dezember 2022 und dem 1. Januar 2023 einen Arzt wegen einer solchen Erkrankung auf.
Im Wochenvergleich ging allerdings auch diese Anzahl zurück: Zwei Wochen zuvor waren es noch 2,3 Millionen Arztbesuche gewesen. Der starke Rückgang sei aber auch in den vorpandemischen Saisons regelmäßig zum Jahresende über die Feiertage beobachtet worden.
286 Grippetote erfasst
Die Anzahl der gemäß Infektionsschutzgesetz im Labor bestätigten und an das RKI gemeldeten Grippefälle für die Weihnachtswoche betrug rund 50.800. In der Silvesterwoche ging die Anzahl auf rund 21.200 zurück.
Laut Bericht gab es seit Anfang Oktober mehr als 400 Grippe-Ausbrüche mit mindestens fünf Fällen, davon 111 an Kindergärten und 103 an Schulen. 286 Todesfälle mit Grippeinfektion sind im Bericht angegeben. Die Meldezahlen seien nur ein kleiner Ausschnitt der tatsächlichen Lage.
Die Grippewelle in Deutschland hat dieses Mal früh begonnen: nach RKI-Definition in der Woche bis 30. Oktober. In den beiden Wintern zuvor waren Wellen wegen der Pandemie und den dagegen getroffenen Maßnahmen weitgehend ausgeblieben. Experten befürchteten daher mehr anfällige Menschen in der Bevölkerung.
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