Lauterbach über Ungeimpfte: „Die Leute gefährden uns doch alle!“ – Kubicki widerspricht

Im Medien-Gespräch zeigte sich SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach panisch vor Angst. Er sagte über die Ungeimpften in Deutschland: „Die Leute gefährden uns doch alle!“ FDP-Vize Wolfgang Kubicki konnte Lauterbachs Logik nicht mehr folgen. Sie widersprach nämlich den gemachten Impfversprechen.
Von 4. August 2021

Ob Ungeimpfte gefährlicher sind als Geimpfte, da gibt es verschiedene Meinungen. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagte der „Bild“ im Talk: „Die Leute gefährden uns doch alle! (…) Ich will nicht gefährdet werden, nur weil Leute nicht bereit sind, sich impfen zu lassen.“ Diese müssten dann zumindest akzeptieren, dass bestimmte Einschränkungen für sie gelten. „Die gefährden doch andere. Es geht doch nicht um sie selbst“, so Lauterbach.

Lauterbach-Logik nicht verständlich?

FDP- und Bundestags-Vize Wolfgang Kubicki, der ebenfalls an der Talk-Runde teilnahm, wunderte sich: „Ich verstehe die Logik nicht ganz.“ Er habe sich impfen lassen, damit er vor Ungeimpften keine Angst mehr haben müsse. „Die Impfung schützt mich nicht vor Infektionen, sie schützt mich nur vor einem schweren Verlauf und möglicherweise einem Todesfall“, so Kubicki.

Er wisse jetzt nicht, wieso sich Geimpfte Sorgen machen müssten über Ungeimpfte. Ungeimpfte müssten sich vielleicht Sorgen machen über Ungeimpfte. Die hätten sich aber selbst dafür entschieden, erklärte der Bundestagsvizepräsident.

Lauterbach änderte dann seine Taktik im Gespräch. Nun müsse man die Ungeimpften untereinander schützen. Kubicki wirkte fast schon verzweifelt, als er einwarf: „Ich kann die doch nicht gegen ihren Willen jetzt schützen.“

Keine Diskriminierung, nur Impfstatus

Dass Lauterbachs viel zitierter und auch kritisierter Alarmismus nicht ungehört bleibt und auch die in der Luft hängende Impfpflicht ihr Übriges dazu tut, zeigt sich auch in der Gesellschaft. Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), deutet bereits an, wie sich die Masse der Geimpften gegen die Minderheit der Ungeimpften schützen müsse: „Wer sich weigert, geimpft zu werden, kann nicht erwarten, dass der Rest der Bevölkerung darunter leidet. Wenn das Infektionsrisiko bei Getesteten zu groß ist, müssen jedenfalls Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene erlaubt werden.“ Bei entsprechend unter diesen Bedingungen gesetzlich erlaubten Veranstaltungen ohne Abstandsregeln erlaube das Hausrecht den Veranstaltern, „nur diesen Personen Zugang zu gewähren“.

Auch Axel Ballreich, Vorsitzender des Spielstättenverbands LiveKomm, hat kein Problem mit der kulturellen Ausgrenzung Ungeimpfter: „Nach dem Hausrecht ist es uns in jedem Fall aber möglich, Ungeimpfte auszuschließen, weil die restlichen Besucher sonst gefährdet würden“, argumentiert Ballreich. Das sei auch keine Diskriminierung, „weil ja nicht anhand körperlicher Merkmale beurteilt wird, ob jemand reindarf“, versichert der Veranstalter. Es gehe allein um den Impfstatus.



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