Lauterbach (SPD) fordert Ende der GroKo: „Mit der Union ist nichts mehr zu machen“
Der SPD-Vorsitzkandidat Karl Lauterbach spricht sich für das Ende der großen Koalition aus, um die umstrittene Vermögensteuer auf den Weg zu bringen. Die Koalition mit der Union müsse beendet werden, um dieses „sehr wichtige Konzept“ mit einem links-grünen Bündnis durchzusetzen, sagte Lauterbach der „Passauer Neuen Presse“ von Dienstag. Die SPD werde darüber auf den Regionalkonferenzen bei der Entscheidung über den Parteivorsitz sprechen.
Lauterbach bewirbt sich gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Nina Scheer um den Parteivorsitz. Nach seinen Vorstellungen soll es eine einprozentige Vermögensteuer geben, die auch Freibeträge und Verschonungsregeln vorsieht. „Es geht nicht um der Oma ihr klein Häuschen“, hob der SPD-Fraktionsvize hervor. Auch werde davon kein mittelständischer Betrieb gefährdet. Es gehe um eine „maßvolle Einführung mit Augenmaß“ nach dem Schweizer Modell.
Die SPD will eine Vermögensteuer durchsetzen, die jährlich rund zehn Milliarden Euro bringen soll. Das Parteipräsidium hatte am Montag das Konzept einer Arbeitsgruppe beschlossen, wonach „besonders reiche Teile der Bevölkerung“ ein Prozent Vermögensteuer zahlen sollen.
Den Vorwurf, die SPD würde eine Neiddebatte führen, wies Lauterbach zurück. „Hier geht es nicht um Neid, hier geht es um Gerechtigkeit.“ Es müssten mittlere Einkommen entlastet und höhere stärker belastet werden.
Der Verzicht auf eine Vermögensteuer ist schlicht und ergreifend unethisch“, fügte Lauterbach hinzu.
Denn 45 Familien in Deutschland würden so viel Vermögen wie die Hälfte der Bevölkerung besitzen.
Der SPD-Politiker sprach sich generell für ein Ende der großen Koalition aus. „Alles, was wir jetzt dringend umsetzen müssen, ist mit der Union nicht mehr zu machen“, sagte Lauterbach. Er nannte neben der Vermögensteuer eine „schnelle wirksame Energiewende“, größere Steuergerechtigkeit, eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen und „massive Investitionen ins Bildungssystem – all das lässt sich mit CDU und CSU nicht umsetzen“. (afp/sua)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion