Lauterbach: Mehr Impfstoff nötig für die „sehr offensive Boosterstrategie“

Um die "sehr offensive Boosterstrategie" der neuen Bundesregierung umsetzen zu können, sei mehr Impfstoff nötig, als vorhanden sei, so der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Hierfür hat die EU-Kommission einer vorgezogenen Lieferung von 35 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs zugestimmt.
Titelbild
Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der ehemalige Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, bei einer Pressekonferenz im Dezember 2021.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images)
Epoch Times16. Dezember 2021

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht weiter einen Mangel an Impfstoff im kommenden Jahr, arbeitet aber an Lösungen des Problems: Dem Bedarf von 70 Millionen Dosen im ersten Quartal stünden 50 Millionen zu erwartende Lieferungen gegenüber, sagte Lauterbach am Donnerstag in Berlin. Die EU-Kommission habe inzwischen einer vorgezogenen Lieferung von 35 Millionen Moderna-Dosen zugestimmt.

Man habe sich mit dem Unternehmen auf die frühere Bereitstellung von 35 Millionen Dosen geeinigt, fügte der Bundesgesundheitsminister auf seiner ersten Bundespressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler hinzu. Es könne nicht sein, dass die Booster-Kampagne davon ausgebremst werde, dass man zu wenig Impfstoff habe, so der Minister.

Lauterbach sagte, die neue Bundesregierung habe eine „sehr offensive Boosterstrategie“ zu ihrem Hauptwerkzeug in der Corona-Pandemie gemacht. Dazu sei mehr Impfstoff nötig, als vorhanden sei. Dies sei „ausdrücklich“ keine Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU).

RKI: Leichter Rückgang der Infektionszahlen

Ob und wann eine vierte Impfung notwendig werde, steht nach Lauterbachs Worten derzeit noch nicht fest. Es könne sein, dass eine vierte, Omikron-spezifische Impfung notwendig werde. An einem solchen Impfstoff arbeiteten Biontech und Moderna.

Für das zweite erste Quartal nächsten Jahres habe er eine große Tranche im Umfang von 80 Millionen Impfdosen reserviert von Biontech. Dies sei zum großen Teil schon an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff. Er hoffe, dass Deutschland „einen Teil“ der 80 Millionen Dosen schon im ersten Quartal bekommen könne. Dieser Kauf sei von größter Bedeutung, sagte Lauterbach.

„Wir sind noch nicht über den Berg“, sagte RKI-Chef Wieler angesichts langsam sinkender Infektionszahlen und mahnte zu flächendeckenden Corona-Maßnahmen. Der Präsident der deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, drängte zudem dazu, vorerkrankte Kinder zu impfen und plädierte für offene Schulen. Diese trügen dazu bei, das Infektionsgeschehen zu kontrollieren. (dts/afp/dl)



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