Lauterbach: Januar 2025 erhöhen sich Krankenkassenbeiträge – Scholz der „beste Bundeskanzler“ jemals

In der Vergangenheit seien wichtige Reformen ausgeblieben. Die Beitragszahler müssten „in den sauren Apfel beißen“, dafür werde die Versorgung auch besser. Gesundheitsminister Lauterbach nennt Olaf Scholz bei der Gelegenheit den „beste Bundeskanzler, den wir je gehabt haben“
Minister Lauterbach will Patienten besser steuern. (Archivbild)
Minister Lauterbach: „Ideen für Verbesserungen im Gesundheitssystem hätte ich auch noch für eine weitere Legislatur“.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times30. August 2024

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für den Jahresanfang 2025 steigende Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung angekündigt.

„Beim Beitragssatz werden wir wohl einen Anstieg sehen“, sagte der SPD-Politiker dem „Stern“. „Das liegt daran, dass in der Vergangenheit wichtige Reformen ausgeblieben sind.“

Erhielten die Krankenhäuser nun keine finanzielle Unterstützung, würden viele davon „das rettende Ufer der Krankenhausreform“ nicht erreichen. Das müsse man verhindern. „Jetzt ist die Phase, in der wir Geld in die Hand nehmen müssen, auch das der Beitragszahler.“ Nur so gelängen die notwendigen Strukturreformen, die langfristig die Kostenentwicklung dämpften.

Fast ein Prozentpunkt mehr

Zum Jahresbeginn 2025 droht insgesamt ein Anstieg von fast einem Prozentpunkt in der Kranken- und Pflegeversicherung. Der allgemeine Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung liegt derzeit bei 14,6 Prozent der Einkünfte, je zur Hälfte getragen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

Hinzu kommt der von der Kasse abhängige Zusatzbeitrag. Er liegt laut Bundesgesundheitsministerium im Schnitt dieses Jahr bei 1,7 Prozent. In der Pflegeversicherung liegt der Beitragssatz derzeit bei 3,4 Prozent des Bruttoeinkommens, bei Kinderlosen bei 4 Prozent.

Beitragszahler müssen „in den sauren Apfel beißen“

Auf die Feststellung, dass also die Beitragszahler „in den sauren Apfel beißen“ müssten, antwortete Lauterbach: „Das ist so“. Doch würden die Beitragszahler auch profitieren, „weil sie dafür eine bessere Versorgung bekommen, beispielsweise wird ihre Herzerkrankung oder ihr Krebs besser behandelt werden.“

Der Kassen-Spitzenverband hat zuletzt ein kurzfristiges Reformpaket gefordert, um den drohenden Beitragssprung abzuwenden.

Darauf will Lauterbach nicht eingehen: „Ich will das System jetzt nicht kaputtsparen. Wir brauchen diese Investitionen.“ Man dürfe jetzt nicht sagen: „Dann lass uns lieber alles beim Alten lassen. Das fällt uns in der Zukunft auf die Füße.“

Lauterbach: Scholz der „beste Bundeskanzler“

Lauterbach bekundete Interesse daran, das Amt des Gesundheitsministers noch eine weitere Legislatur lang auszuüben. „Ich mache die Arbeit gern“, sagte er. „Und Ideen für Verbesserungen im Gesundheitssystem hätte ich auch noch für eine weitere Legislatur.“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach stärkt zudem Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) kurz vor den Landtagswahlen den Rücken.

„Olaf Scholz ist der beste Bundeskanzler, den wir je gehabt haben“, sagte Lauterbach dem „Stern“. Gefragt worden war er, ob Scholz der richtige Kanzlerkandidat für die SPD bei der nächsten Bundestagswahl sei. Davon sei er überzeugt. „Olaf Scholz ist ein ausgesprochen intelligenter Mensch.“

Als Kanzler gehe er die Probleme sachlich an, höre genau zu, und wisse, was er wolle. „Er geht keine unvertretbaren Risiken ein, aber traut sich auch an große Reformen“, sagte Lauterbach. „Wir sind mit ihm sehr gut aufgestellt.“ (dts/red)



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