Lauterbach bezeichnet Gerüchte über Novavax als „gefährlich“
In vielen Nachbarländern von Deutschland wurden bereits sämtliche Corona-Maßnahmen fallen gelassen. Gerade erst am Mittwoch die Impfpflicht in Österreich. Wie es nun ab 20. März in Deutschland aussehen soll, darüber sprach die Moderatorin Harriet von Waldenfels mit Bundesgesundheitsminister Lauterbach im „ZDF-Morgenmagazin“. Während die FDP für weitergehende Lockerungen plädiere, sei Lauterbach für einen strengeren Ansatz. Insbesondere angesichts aktuellen Warnungen vor einer Sommerwelle.
Lauterbach hat zusammen mit dem Justizminister Marco Buschmann (FDP) den aktuellen Entwurf für das künftige Infektionsschutzgesetz erarbeitet. „Alles öffnen“ sei laut seiner Aussage demnach nicht vorgesehen.
Gewisse Basismaßnahmen gelten auch weiterhin, beispielsweise das Tragen von Masken oder das Testen dort, wo vulnerable Gruppen zu finden sind“, sagte Lauterbach.
Mit einer sogenannten Hotspot-Regelung im Entwurf solle sichergestellt werden, dass falls die Fallzahlen tatsächlich weiter steigen und die Krankenhausversorgung gefährden würden, weitergehende Maßnahmen erfolgen können. Das können die Länder über ihre Parlamente sofort entscheiden“, so Lauterbach. Wenn der Vorschlag im Kabinett durchgehe, könne man damit „auch Sommerwellen oder Herbstwellen in den Griff bekommen.“
„Es geht nicht nur ums Impfen“
Gerüchten im Sozialen Netz bezüglich des Impfstoffs Novavax, er würde Krebs verursachen, erteilte er eine klare Absage: „Das ist natürlich blanker Unsinn!“. Der Novavax-Impfstoff sei leider bereits während seiner Beschaffung als gefährlicher Impfstoff diffamiert worden. Aktuell werde der Impfstoff deshalb kaum nachgefragt. „Ich hoffe, dass sich das noch dreht“, sagte Lauterbach. Unter anderem wolle man deshalb auch verstärkt Hausarztpraxen mit dem Impfstoff ausstatten.
Als Letztes erkundigte sich die Moderatorin von Waldenfels, wie Lauterbach damit umgehen werde, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine nur zu einem Drittel gegen Corona geimpft seien. Und von diesen hätte ein Drittel den chinesischen Impfstoff Sinovac verabreicht bekommen, der in der EU nicht zugelassen ist.
„Wir können diese Impfung nicht anerkennen, wir werden aber diejenigen, die hierhin kommen, motivieren, sich impfen zu lassen“, erklärte der SPD-Politiker. „Es ist ohnedies eine Booster-Impfung notwendig und somit bieten wir alle Impfstoffe an.“
Auch andere Schutzimpfungen wie gegen Masern oder Tetanus seien bei den Flüchtlingen aus der Ukraine meist nur unzureichend vorhanden. Deshalb will Lauterbach die allgemeine medizinische Versorgung der Geflüchteten in Deutschland, aber auch in der Ukraine „massiv unterstützen“. Es gehe nicht nur ums Impfen. „Es geht auch um eine gute, medizinische Versorgung, Krankenhausversorgung, Versorgung von chronischen Krankheiten“, sagte er. (nh)
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