Laschet verkündet „letzte Wochen der Pandemie“: „Wir verimpfen alles, was wir an Impfstoff kriegen können“
Am Mittwoch, 7. April, besuchte Ministerpräsident Armin Laschet, einer der möglichen Kanzlerkandidaten der Union, einen Impf-Drive-In in Schwelm. Ettliche schwarze Limousinen seien an diesem Vormittag kurz vor elf Uhr vorgefahren, berichtet der „Lokalkompass“ von der Ankunft des Landeschefs in der am Osterwochenende rasch von THW und DRK errichteten mobilen Massenimpfanlage.
Laschet hat große Pläne: 100.000 Menschen pro Tag seien in den letzten Tagen geimpft worden. Bereits in der nächsten Woche sollen drei Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen eine Erstimpfung bekommen haben.
Bis Ende April peilt man die 20-Prozent-Marke in dem rund 18 Millionen Einwohner starken Bundesland an und bis zu den Sommerferien – ab 5. Juli in NRW – soll die Hälfte der Bewohner in seinem Bundesland eine Corona-Erstimpfung bekommen haben. Laschet kündigte dafür an: „Wir verimpfen alles, was wir an Impfstoff kriegen können.“
In der Impfanlage von Schwelm werden derzeit Menschen über 60 mit einem Termin aus dem AstraZeneca-Sonderkontingent des Landes NRW geimpft.
Einfahren, impfen, weiterfahren
Auf dem Parkplatz der Dreifach-Sporthalle in Schwelm steht der erste Impf-Drive-In im Ruhrgebiet: 500 Meter lang, zwei Impfzelte, 40 Mitarbeiter und Impfen im 15-Minuten-Takt – im Auto. Einfahren, Arm raus, impfen, weiterfahren. Rund 450 Autos pro Tag.
Zunächst sind die über 60-Jährigen dran. Laschet dazu: „Durch solche Initiativen ist es möglich, 450.000 über 60-Jährige in kürzester Zeit zu impfen. So schreitet die Impf-Offensive voran“, erklärt der Ministerpräsident.
Die Idee dazu kam aber nicht von den eigenen Spezialisten oder vom RKI, sondern aus anderen Ländern:
Wir haben die Drive-In-Idee aus den USA und Israel kopiert. So können wir den Ansturm besser bewältigen“, erklärte Dr. Christian Füllers, Impfzentrum-Leiter.
Ministerpräsident Laschet sprach noch im Impfzelt mit Menschen, die sich in Schwelm gerade zum Impfen eingefunden hatten. Viele empfanden es als angenehm, während des gesamten Vorgangs von Anmeldung bis Impfung im eigenen Auto sitzen bleiben zu dürfen.
In einem Statement lobte der CDU-Spitzenpolitiker die Region. Es zeichne sie aus, dass man anpacke, wenn man etwas bewegen wolle, so der Ministerpräsident. Laschet dankte allen, die „dieses Auto-Drive-in aus dem Boden gestampft haben und angepackt haben, um das besondere Impfzentrum möglich zu machen“. Das zeige, dass es auch ohne große Bürokratie gehe.
Laschet: Die letzten Wochen der Pandemie
Auch eine flächendeckende App brachte Laschet ins Gespräch. Damit könne dann jeder, der in ein Geschäft oder ein Theater gehe, mit einer Testung sicherstellen, dass er andere nicht infizieren könne. Gleichzeitig bringe man damit mehr Menschen zum Testen. Laschet kündigte zudem eine Testpflicht in den NRW-Schulen ab der nächsten Woche an.
„Wir stellen fest, dass bei den Älteren, über 80, die Inzidenzzahlen, auch die Krankheitsfälle sinken.“ Die Schutzmauer stehe, die man errichtet habe. Aber man habe zunehmend Jüngere in den Krankenhäusern. „Das darf uns in den letzten Wochen der Pandemie nicht passieren“, so Armin Laschet.
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