Laschet entschuldigt sich fürs Rumalbern im Katastrophengebiet

Titelbild
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, lacht während Bundespräsident Steinmeier (nicht im Bild) ein Pressestatement gibt.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times18. Juli 2021

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat sich für den Eindruck entschuldigt, den sein Lachen während einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Hochwassergebiet erweckt hatte.

Er bedauere den Eindruck, der durch eine Gesprächssituation entstanden sei. „Dies war unpassend und es tut mir leid“, schrieb der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Samstagabend auf Twitter. „Uns liegt das Schicksal der Betroffenen am Herzen, von dem wir in vielen Gesprächen gehört haben.“

Klingbeil: Lacher „ ohne Anstand und empörend“

Auf Fernsehbildern und Aufnahmen von Fotografen steht Laschet während einer Rede des Bundespräsidenten in Erftstadt im Hintergrund. In einer Sequenz scherzen der CDU-Politiker und seine Begleiter. Zu sehen ist, wie er sich lachend zu seinen Gesprächspartnern dreht.

Die Bilder hatten deutliche Kritik ausgelöst. „Wie Armin Laschet im Hintergrund rumalbert, während der Bundespräsident zu den Opfern spricht, ist ohne Anstand und empörend“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der „Bild am Sonntag“. „In Krisenzeiten zeigt sich der Charakter, heißt es. Wer ohne Gespür in solch schwierigen Situationen herumfeixt, der disqualifiziert sich selbst.“

Deutscher Ethikrat kritisiert „Pietätlosigkeit“

Auf Twitter trendete zwischenzeitlich der Hashtag #Laschetlacht. Der Pianist Igor Levit sprach von „würdelosem Verhalten“. Der frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, kritisierte „Pietätlosigkeit“ gegenüber den Opfern. Auch die FDP ging mit Laschet ins Gericht: „Rheinische Frohnatur in Ehren, aber während der Bundespräsident der Opfer gedenkt herumzualbern ohne Maske, wird dem Ernst der Lage nicht gerecht“, sagte Fraktions-Vize Michael Theurer der „Bild am Sonntag“.

Steinmeier und Laschet hatten in Erftstadt, wo in den vergangenen Tagen zahlreiche Häuser und Autos weggespült worden waren, mit Helfern und Feuerwehrleuten gesprochen. In einer kurzen Rede nach dem Treffen hatte der Bundespräsident sein Mitgefühl mit den Opfern der Flutkatastrophe zum Ausdruck gebracht und gesagt: „Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz.“ Im Netz wurde darauf verwiesen, dass auch Steinmeier während einer Rede gelacht habe. (dpa)

 



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