Laschet: „Bundestag sollte nicht über Ceta abstimmen“
Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat sich vom europapolitischen Kurs seiner Partei abgesetzt. „Auf Dauer kommen wir ohne eine Vertiefung Europas nicht aus“, sagte Laschet in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. „Denkbar ist, dass einige Staaten vorangehen. Wir können nicht darauf warten, bis auch der letzte der bald 27 Mitgliedstaaten dazu bereit ist.“
Dieses sogenannte Kerneuropa müsse grundsätzlich für alle Mitgliedstaaten offen sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble hatten sich nach dem Referendum für einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU gegen weitere Integrationsschritte ausgesprochen. Laschet kritisierte, dass das Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada auch vom Bundestag ratifiziert werden soll. „Ich halte das für falsch. Solche Handelsabkommen, die für ganz Europa gelten werden, müssen vom Europäischen Rat, also den Staats- und Regierungschefs, und vom Europäischen Parlament beschlossen werden“, sagte er. „Die Vorstellung, dass eine 80-Prozent-Mehrheit der Großen Koalition im Bundestag bürgernäher sei als eine Entscheidung des Europäischen Parlaments, bedient genau die Anti-Brüssel-Stimmung.“ Die Forderung von Horst Seehofer nach Volksabstimmungen wies Laschet zurück. „Unsere repräsentative Demokratie hat sich bewährt.“ Mit der CDU werde es keine Referenden auf nationaler Ebene geben.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion