Landtag von Rheinland-Pfalz wählt SPD-Politiker Schweitzer zu neuem Regierungschef

Vor drei Wochen hat Malu Dreyer ihren Rückzug aus der Politik angekündigt. Jetzt ist ihr Nachfolger gewählt. Der SPD-Politiker will neue Akzente setzen.
Alexander Schweitzer erhielt mehr Stimmen, als die Ampel-Koalition in Mainz Sitze hat.
Alexander Schweitzer erhielt mehr Stimmen, als die Ampelkoalition in Mainz Sitze hat.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times10. Juli 2024

Alexander Schweitzer ist der neue Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Der Landtag in Mainz wählte den SPD-Politiker im ersten Wahlgang mit 57 Stimmen zum Nachfolger von Malu Dreyer. Das sind sogar drei Stimmen mehr, als das Regierungsbündnis aus SPD, FDP und Grünen Sitze hat.

Die Neuwahl des Ministerpräsidenten war notwendig geworden, weil sich die SPD-Politikerin Dreyer nach elf Jahren als Regierungschefin aus der Politik zurückzieht. Die 63-Jährige hatte diesen Schritt vor drei Wochen überraschend angekündigt und damit begründet, dass ihr die Kraft für das Amt ausgehe. Dreyer ist schon länger an Multipler Sklerose erkrankt. Sie stellte zugleich den 50 Jahre alten Schweitzer als ihren Nachfolger vor.

Insgesamt sitzen 101 Abgeordnete im Landtag, 100 davon waren bei der Sitzung anwesend. Zur Opposition zählen CDU, AfD und Freie Wähler. Die Abstimmung war geheim.

Schweitzer will neue Akzente setzen

Schweitzers Wahl galt als Formsache. Er will im neuen Amt Akzente in der Bildungspolitik setzen, stärker Politik aus und für die Regionen machen und den Dialog mit den Menschen fördern – als Grundlage der Demokratie.

Der Zeitpunkt des Wechsels gilt als optimal. Die nächste Landtagswahl ist 2026, und Schweitzer hat damit genug Zeit, sich im Amt bekannt zu machen. Der 2,06 Meter große Mann war Dreyer schon einmal nach elf Jahren nachgefolgt, 2013 an der Spitze des Sozialministeriums in Mainz. Zwischenzeitlich war Schweitzer SPD-Fraktionschef im Landesparlament.

Dörte Schall folgt als Ministerin

Seit der Landtagswahl 2021 war Schweitzer Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Dreyers zweiter Ampelregierung. Seine Nachfolgerin in diesem Amt ist die nordrhein-westfälische SPD-Politikerin Dörte Schall, die aus Rheinland-Pfalz stammt.

Die 46-Jährige arbeitete zuletzt als Stellvertreterin des Oberbürgermeisters von Mönchengladbach. Sie soll am Nachmittag vereidigt werden. Schall, die auch stellvertretende SPD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen war, hat ihren Wechsel in den Landesverband Rheinland-Pfalz angekündigt.

In der Ministerriege ändert sich sonst nichts. Es sei keine Umbildung des Kabinetts vorgesehen, kündigte Schweitzer an. Der Frauenanteil in der Regierung bleibt ebenfalls unverändert. Auf der Ebene der SPD-Staatssekretäre hingegen gibt es ein Stühlerücken.

Schweitzer hatte gleich in seinem ersten Statement angekündigt, auch nach der Landtagswahl 2026 am liebsten mit Grünen und FDP weiter regieren zu wollen.  (dpa/red)



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