Kurz nach Fan-Marsch der Niederländer in Hamburg: Polizei schießt bewaffneten Mann nieder

In Hamburg hat am Sonntag ein Mann Polizisten mit einer Spitzhacke und einem Brandsatz bedroht. Er wurde daraufhin angeschossen.
Oranje, so weit das Auge reicht: Niederländische Fans feiern bei einem Fanmarsch in Hamburg.
Oranje, so weit das Auge reicht: Niederländische Fans feiern bei einem Fanmarsch in Hamburg.Foto: Bodo Marks/dpa
Epoch Times16. Juni 2024

Er drohte nahe der Reeperbahn mit einer Spitzhacke und wollte einen Molotowcocktail anzünden – und das alles nicht weit von Tausenden EM-Fans entfernt: Beamte haben in Hamburg-St. Pauli einen Mann, der mehrere Menschen und Einsatzkräfte bedrohte, angeschossen und verletzt. Nach dpa-Informationen ist der Mann ein 39 Jahre alter Deutscher.

„Kein Fußballbezug“

Er sei am Bein getroffen worden und werde medizinisch betreut, sagte ein Polizeisprecher. Das Motiv des Mannes war laut Polizei zunächst unklar. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist da kein Fußballbezug“, so der Sprecher.

Kurz vor dem Vorfall waren anlässlich des EM-Spiels am Nachmittag zwischen der Niederlande und Polen Tausende niederländische Fans bei einem sogenannten Fanwalk durch den Stadtteil gezogen. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von einem Einzeltäter aus.

„Die Veranstaltung am Heiligengeistfeld unterliegt diversen Sicherheitskontrollen und ist gut geschützt“, schrieb die Polizei auf der Plattform X. Auf dem von der Reeperbahn nicht weit entfernten Heiligengeistfeld wird das Hamburger Fanfest ausgetragen.

Der Zwischenfall ereignete sich am Mittag vor Anpfiff des Spiels zwischen den Niederlanden und Polen im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft der Männer. Viele Fans waren dort unterwegs. Die niederländische Partystimmung wurde durch den Vorfall nicht groß beeinträchtigt.

Mehrere Schüsse, aber keine weiteren Verletzten

Der Mann war gegen Mittag in der Silbersackstraße aus einem Lokal gekommen. Er habe ein Werkzeug in der Hand gehabt, eine Art Spitzhacke, und in „bedrohlicher Weise“ gegen Polizeibeamte gerichtet, sagte ein Sprecher weiter.

Die Polizei hat einen Bereich nahe der Reeperbahn abgesperrt. Es soll dort zu einem Zwischenfall gekommen sein.

Die Polizei hat einen Bereich nahe der Reeperbahn abgesperrt. Es soll dort zu einem Zwischenfall gekommen sein. Foto: Steven Hutchings/dpa

Sie hätten ihn aufgefordert, das Werkzeug hinzulegen. Er habe zudem auch einen Molotowcocktail in der Hand gehabt. „Er hat die Spitzhacke weggelegt und hat dann versucht, den Molotowcocktail auch anzuzünden mit einem Feuerzeug“, sagte eine Polizeisprecherin.

Auf einem in den sozialen Netzwerken kursierenden Video ist zu sehen, wie der Mann mehrere Menschen bedroht und den Einsatzkräften „Schießt doch“ zuruft. Weil er laut Ermittlern weiter eine Bedrohungssituation aufbaute, schossen die Beamten.

Wie viele Schüsse abgegeben wurden, konnte ein Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Auf dem besagten Video sind mehrere Schüsse zuhören. Weitere Verletzte gab es nach bisherigen Ermittlungen nicht.

Die Polizei sperrte den Tatort in einer Nebenstraße der Reeperbahn und auch einen Teil der Reeperbahn mit Gittern ab, wie ein dpa-Fotograf vor Ort beobachtete.

Beamte sicherten Beweise. „Ich gehe fest davon aus, dass dann die Mordkommission auch einsteigen wird und wie üblich in diesen Fällen wird auch das Dezernat interne Ermittlungen vornehmen“, sagte die Polizeisprecherin. Die „Bild“ hatte zuvor berichtet.

Während des Vorfalls waren auch einige niederländische Fans in unmittelbarer Nähe zum Tatort. Wie auf einem Video zu hören ist, erhalten sie über Lautsprecher auf Niederländisch durchgesagte Anweisungen der Polizei, die wegen des Fanfestes von niederländischen Kollegen unterstützt wurden.

Ursprünglich wurden zu dem Marsch etwa 40.000 niederländische Fans erwartet. Laut Polizei beteiligten sich daran letztlich etwa 13.000 Menschen. Erwartet wurden waren in der Hansestadt auch rund 20.000 polnische Anhänger.

Die heutigen Spiele

Heute finden bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland folgende Spiele statt. In der Gruppe D spielt ab 15:00 Uhr Polen gegen die Niederlande in Hamburg.

In Stuttgart spielen 18 Uhr in der Gruppe C Slowenien gegen Dänemark in Stuttgart. Und ebenfalls in der Gruppe C in Gelsenkirchen spielen Serbien gegen England (21 Uhr).

Die Niederlande gelten im Spiel gegen Polen als Favorit, da sie insgesamt besser besetzt sind und Polen ohne ihren Stürmerstar Lewandowski antreten muss. Das Spiel zwischen Serbien und England wird als das Topspiel der Gruppe C erwartet. (dpa/red)



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