Kunstblut, Kerzen und Opfernamen in München: Hausdurchsuchungen bei Jungen Alternativen in Bayern wegen Protestaktion vor CSU-Zentrale

Im Wahlkampf zur Landtagswahl in Bayern griff die Jugendorganisation der AfD zu ungewöhnlichen Mitteln. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
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Foto: Creative Commons Lizenz / Junge Alternative Bayern, CC BY-SA 3.0 DE & Privat

Ermittler haben die Wohnungen von Mitgliedern der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) in Bayern durchsucht, weil diese offenbar in der Nacht zum vergangenen Sonntag mit Farbe „die Namen angeblicher Opfer von Migranten gesprüht und rotes Kunstblut“ vor der Parteizentrale der CSU verteilt haben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Die Junge Alternative bekannte sich zu der Aktion und erklärte, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die bayerische CSU hätten sich „zu Komplizen“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gemacht, „an deren Händen Blut klebt“.

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Die Aktion richtete sich gegen sechs Personen in Bayreuth, Augsburg, Amberg und im Landkreis München, darunter ein AfD-Kandidat zur Landtagswahl, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I am Freitag sagte. Die CSU-Spitze selbst stellte keinen Strafantrag, jedoch leitete die Staatsanwaltschaft von Amts wegen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung ein.

Spendenaufruf und „Regime“-Vorwurf

In einem Spendenaufruf auf Facebook für die „Deckung der Anwaltskosten“ bezeichnete die Junge Alternative Bayern die CSU als „Regime“, das vor keinen Mitteln mehr zurückschrecke, „um die einzig wahre Opposition zu unterdrücken“.  Man prophezeite der CSU für die Wahl am Sonntag, dass sie „ihr ‚blaues‘ Wunder erleben“ werde.

In einem Video-Statement erklärte Felix Thiessen, stellvertretender Vorsitzender der JA Bayern, dass auch er um 5.30 Uhr morgens Besuch von der Polizei bekam. Ob er bei der Aktion tatsächlich dabei war, bestätigte er nicht. Allerdings gab er an, dass die Schriften mit Sprühkreide auf den Boden gesprüht wurden und leicht zu beseitigen seien.

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Der Bundesvorsitzende der Jungen Alternative, Damian Lohr, sprach von einem „Skandal“. Der CSU warf er vor, die Sicherheitsbehörden zu missbrauchen, um JA-Mitglieder „die im bayerischen Wahlkampf Gesicht gezeigt haben, einzuschüchtern“.

Foto: privat



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