Kundenbeschwerden über Probleme mit der Postbank häufen sich
Die Beschwerden von Kunden über Probleme mit ihrem Konto bei der Postbank häufen sich: Beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gingen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 583 Beschwerden über die Postbank ein, bereits annähernd so viele wie im gesamten Vorjahr. Die Kunden konnten nicht mehr auf ihre Konten zugreifen, ihre Konten waren gesperrt oder Lastschriften wurden nicht mehr eingelöst.
Grund ist der IT-Umzug der Postbank auf eine neue Plattform bei der Mutter Deutsche Bank – er bereitete der Postbank laut vzbv „erhebliche Probleme“. Offenbar hätten zentrale Leistungen im Zahlungsverkehr nicht mehr für alle Kunden aufrechterhalten werden können, erklärten die Verbraucherschützer am Mittwoch. Die Deutsche Bank hatte 2022 schrittweise die Daten von zwölf Millionen Kunden vom IT-System der Postbank in das neue System übertragen.
Wer bei Problemen Hilfe beim Kundenservice suche, komme zudem nicht weit, wie der vzbv weiter mitteilte: Kunden berichteten von unzureichender Erreichbarkeit, von Mitarbeitern, die nicht helfen konnten, oder einem Standardschreiben als einziger Reaktion der Bank. Im schlimmsten Fall hätten Kunden sich beschwert, dass sie über mehrere Wochen nicht über ihr Guthaben verfügen konnten und ihnen in der Folge Schufa-Einträge aufgrund zurückgegebener Lastschriften drohten.
Die Probleme im Zahlungsverkehr und beim Kundenservice der Postbank könnten mitunter gegen geltendes Recht verstoßen, wie der vzbv erklärte. So sei das Institut beispielsweise verpflichtet, ein gesperrtes Konto unverzüglich zu entsperren, sofern kein Grund mehr für eine Sperrung vorliegt. Die Bank müssen es zudem ihren Kunden jederzeit ermöglichen, das Konto sperren zu können, wenn ein Missbrauch vorliegt.
„Eine große technische Umstellung wie bei der Postbank muss gut vorbereitet sein und sollte mit entsprechenden personellen Ressourcen verstärkt werden“, erklärte die neue vzbv-Chefin Ramona Pop. Der Abbau von Serviceleistungen, der generell zu beobachten ist, wirke hier „unpassend“.
„Wir erwarten, dass der Fall entsprechend aufgearbeitet wird und die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht auf den Schäden sitzen bleiben“, erklärte die ehemalige Berliner Wirtschaftssenatorin Pop (Grüne). Der vzbv habe sich auch an die Bankenaufsicht BaFin gewandt, damit Verbraucher vor solchen Fällen künftig bewahrt bleiben. (afp/er)
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