Künast kritisiert Merkel-Treffen mit Lebensmittelhandel – Deutsche Bauern verdienen im EU-Vergleich wenig

Die Grünen-Politikerin Renate Künast sieht in dem gestrigen Treffen von Merkel mit dem Handel nur eine weitere Maßnahme zur Beruhigung der aufgebrachten Landwirte. Die Schuld für die Preispolitik ist nicht allein beim Lebensmittelhandel zu suchen, so Künast.
Titelbild
Die Grünen-Politikerin Renate Künast.Foto: Michele Tantussi/Getty Images
Epoch Times4. Februar 2020

Die Grünen-Politikerin Renate Künast hat scharfe Kritik an dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern der großen Supermarktketten geübt. Die Bundesregierung habe nie beabsichtigt, „konkrete Ergebnisse“ bei dem Treffen zu erzielen, sagte Künast der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsaugabe).

Wie schon bei der „Bauernmilliarde“ sei es der Regierung vor allem darum gegangen, „die aufgebrachte Landwirtschaft kurzfristig zu beruhigen“.

Die große Koalition hatte kürzlich beschlossen, die Landwirte mit einer Milliarde Euro bei Umsetzung der verschärften Düngeregeln zu unterstützen. Bei dem Treffen am Montag ging es um die Preispolitik im Lebensmitteleinzelhandel. Aus der Landwirtschaft gibt es massive Beschwerden über die im europäischen Vergleich sehr niedrigen Lebensmittelpreise in Deutschland.

Künast sagte, dass es nicht reiche, die Verantwortung für die Niedrigpreise allein beim Handel zu suchen. Auch die Lebensmittelindustrie und Restaurantketten verfügten über große Marktmacht: „Faire Preise für nachhaltige Produkte sind eine Aufgabe der gesamten Ernährungsbranche.“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach sich unterdessen gegen eine staatliche Regulierung der Lebensmittelpreise aus. Bestehende Missstände müssten abgestellt werden, „aber staatliche Mindestpreise oder überbordende Regulierung wären der falsche Weg“, erklärte Altmaier gegenüber der „Bild“-Zeitung.

Beschwerden etwa über unlautere Handelspraktiken, Preisdiktate oder mangelnden Tierschutz solle rasch nachgegangen werden, betonte der CDU-Politiker. Doch dürften dabei weder Landwirte noch Nahrungsmittelwirtschaft oder Handel „zum Buhmann gemacht werden“.

Deutsche Landwirte verdienen im EU-Vergleich wenig

Neue Zahlen der europäischen Statistik-Behörde Eurostat zeigen einem Zeitungsbericht zufolge, dass das Einkommen der deutschen Bauern und ihrer Beschäftigten im Schnitt stark schwankt und deutlich niedriger ist als das ihrer europäischen Kollegen. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) am Dienstag berichtete, liegt Deutschland seit 2015 im Eurostat-Index der Einkommensentwicklung in der Branche deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

Der Index, der die Nettogewinne eines landwirtschaftlichen Betriebes auf die Landwirte und ihre Familienangehörigen umlegt und so ein europaweit vergleichbares Maß für die Entwicklung der Einkommen liefert, lag demnach in Deutschland nach vorläufigen Zahlen für 2019 bei einem Wert von 100,47. Das sei deutlich unter dem europäischen Schnitt von 133,73, schrieb die „NOZ“.

2015 lag der Index in Deutschland dem Bericht zufolge bei nur 45,20, während er in der EU bei 114,32 lag. Im Dürrejahr 2018 kamen die deutschen Landwirte demnach auf nur 43,48 im Vergleich zu 130,76 in der EU. Das Durchschnittseinkommen aller Beschäftigten in der Landwirtschaft liegt laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zufolge in guten Wirtschaftsjahren bei etwa 3000 Euro brutto monatlich, in schlechten Jahren deutlich darunter.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, nannte die Daten gegenüber der NOZ „alarmierend“. Landwirte verdienten „ein verlässliches Einkommen, das für ein gutes Leben reicht“, forderte sie. „Bisher kommt vom Verkaufspreis viel zu wenig bei den Landwirten und ihren Beschäftigen an.“ (afp/nh)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion