Kritische Materiallage in der Bundeswehr: Wehrbeauftragter fordert „Sofortprogramm für Ausrüstung“
Die Waffensysteme der Bundeswehr sind nicht einsatzbereit. Deswegen soll die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ein „Sofortprogramm zur Beschaffung fehlender Ausrüstung von Schutzwesten über Nachtsichtgeräte bis hin zu Ersatzteilen“ durchführen, verlangt der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD).
Kramp-Karrenbauer habe versprochen, „ihren Einfluss als CDU-Chefin im Sinne der Bundeswehr einzusetzen“, sagte Bartels der „Welt am Sonntag“. Deshalb solle sie diesen „Befreiungsschlag“ nun wagen.
Oberstleutnant: Schlechte Ausrüstung = keine Auslandseinsätze
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberstleutnant André Wüstner, warnte Kramp-Karrenbauer aufgrund des Materialmangels vor zusätzlichen Auslandseinsätzen. „Am scharfen Ende unseres Berufs entscheidet unsere Ausrüstung – qualitativ und quantitativ – über Leben oder Tod“, sagte Wüstner der Zeitung.
Auch er warb für ein Sofortprogramm für die beschleunigte Beschaffung von jeglicher Ausrüstung. „2020 muss das Jahr des verstärkten Materialzulaufs werden“, so Wüstner.
Materiallage in der Bundeswehr nach wie vor mangelhaft
Übernächste Woche will das Ministerium den neuesten Bericht zur Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme vorstellen. Aus vertraulichen Papieren, mit denen der Bericht vorbereitet wird und über die die „Welt am Sonntag“ berichtet, geht hervor, dass die Materiallage nach wie vor mangelhaft ist.
Danach waren im Berichtszeitraum nur neun von 75 NH-90-Hubschraubern einsatzbereit. Beim Kampfhubschrauber Tiger waren es zwölf von 53. Von 245 Kampfpanzern Leopard II waren nur 101 einsatzbereit, von 284 Schützenpanzern Puma 67. Beim Transportpanzer Boxer waren es 120 von 237, beim Spähpanzer Fennek 116 von 220 und bei der Panzerhaubitze 46 von 121. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion