Kritik an IWH-Studie: „Griechenkrise kein Gewinn für Deutschland“
Finanzwissenschaftler haben Kritik und Einwände gegen eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) geäußert, das behauptet hat, Deutschland sei finanziell ein großer Profiteur der Griechenlandkrise. Das IWH betont, dass Deutschland Ersparnisse habe, weil die Zinsen in der Krise so stark gesunken sind. „Nicht Deutschland profitiert von den Niedrigzinsen, sondern die verschuldeten öffentlichen Körperschaften, also Bund, Länder und Kommunen“, sagte der Wirtschaftsweise Lars Feld der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Dienstagsausgabe).
Was der Fiskus und damit der Steuerzahler an Zinsaufwand spare, büßten auf der anderen Seite die Bürger in ihrer Eigenschaft als Sparer ein. „Die Sparer sind deutlich mehr geschädigt, das muss man gegenrechnen“, sagte Feld der F.A.Z. Auch der Finanzwissenschaftler Clemens Fuest kritisierte die Aussagen des IWH. „Wenn die Staatsanleihen von Inländern gehalten werden, dann ist der Zinsrückgang kein Gewinn für Deutschland, sondern lediglich eine Umverteilung von den Bürgern zum Staat“, sagte der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Insgesamt sei das Niedrigzinsumfeld kein Gewinn. Die Deutschen seien nämlich insgesamt nicht verschuldet, sondern Nettosparer. „Daher verlieren sie insgesamt bei niedrigen Zinsen“, betonte Fuest gegenüber der F.A.Z.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion