Kritik an Ditib wegen antisemitischer Postings auf Facebook – „Der kannibalische Jude kotzt den Tod in Palästina“
Der türkisch-islamische Dachverband Ditib hat eine Überprüfung diffamierender Äußerungen über Juden und Christen in Facebook-Postings angekündigt.
Der Ditib-Vorstandsvorsitzende Nevzat Yasar Asikoglu erklärte am Dienstag in Köln, obwohl „diese hetzerischen Umtriebe“ nicht in Kenntnis oder in Anlehnung an die Ditib-Landesverbände oder den Ditib-Bundesverband erstellt worden seien, „werden entsprechende Untersuchungen stattfinden und Konsequenzen folgen“.
In den Kommentaren auf Facebook heißt es unter anderem: „Der kannibalische Jude kotzt den Tod in Palästina“ oder „Um die Barbarei der Juden zu beschreiben, werdet ihr nicht die richtigen Worte finden können“. Diese Zitate wurden nach Recherchen des Fernsehmagazins „defacto“ von Ditib-Gemeinden im ganzen Bundesgebiet auf Facebook gepostet.
Über den Putschversuch in der Türkei hieß es in einem Freitagsgebet in der Ditib-Moschee in Frankfurt: „Für wen haben die Gülen-Leute wohl die Waffen auf das eigene Volk gerichtet? Nicht für die Muslime. Wer hätte einen Vorteil davon, wenn es in der Türkei so schlimm wäre wie im Irak oder in Syrien? Nur die Amerikaner und die Israelis“.
Dennoch meinte der Ditib-Vorstandsvorsitzende Asikoglu am Dienstag, dass sich der Ditib-Dachverband „seit jeher stark gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“ richte. Antisemitismus und Christenfeindlichkeit seien „absolut inakzeptabel“.
Ditib sieht sich in Deutschland massiver Kritik ausgesetzt. Dabei ging es bisher aber vor allem um den Vorwurf der Beeinflussung durch die türkische Regierung. Der mit mehr als 900 Moscheegemeinden und rund 800.000 Mitgliedern größte islamische Dachverband in Deutschland ist eng mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet verwoben, die der Regierung in Ankara untersteht.
Ditib hatte kürzlich eingeräumt, dass einige seiner Imame Informationen über Anhänger des in der Türkei als Staatsfeind gesuchten Predigers Fethullah Gülen nach Ankara geschickt hatten. Der Verband sprach dabei allerdings von einem Versehen. Wegen der Spionagevorwürfe ermittelt inzwischen auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. (afp/so)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion