Strobl zu Stuttgart: „Wir sollten es mit Multikulti nicht übertreiben… Wir sind und werden nicht der Görlitzer Park“
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat versichert, die Randalierer aus Stuttgart zur Rechenschaft zu ziehen. „Gewalt gegen Personen, Gewalt gegen Polizisten darf es nicht geben. Wir werden die Randalierer mit allem, was uns der Rechtsstaat zur Verfügung stellt, verfolgen und zur Rechenschaft ziehen“, sagte Strobl der „Bild“.
Man benenne die Dinge klar beim Namen: „Es wird ja viel von der Liberalität in Stuttgart gesprochen. Das finde ich ganz in Ordnung, aber diese Liberalität, die hat natürlich ihre Grenzen und diese Grenzen sind überschritten, wenn Straftaten begangen werden, insbesondere, wenn Gewalt ausgeübt wird.“
Strobl: „Multikulti hat seine klaren Grenzen in den geltenden Gesetzen“
Darüber hinaus verdeutlichte Strobl: „Wir sollten es mit Multikulti nicht übertreiben. Multikulti hat seine klaren Grenzen in den geltenden Gesetzen.“ Im Stuttgarter Schlosspark werde es auch in Zukunft keine offene Drogenszene geben: „Wir sind und werden nicht der Görlitzer Park.
Das wird auch in Zukunft mit aller Konsequenz gemacht, streng nach dem Motto `Wehret den Anfängen`“. Außerdem geht Strobl davon aus, dass die Randale möglicherweise mit dem gesellschaftlichen Umfeld zu tun habe: „Es muss einfach Schluss sein mit dem Beschimpfen unserer Polizei, mit dem Diskreditieren von Polizisten, ja bis hin zur Verleumdung unserer Polizei.“
Kretschmann: „Wir werden so etwas nicht dulden“
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eine harte Antwort auf die Ausschreitungen von Stuttgart angekündigt. „Wir werden so etwas nicht dulden“, sagte Kretschmann am Montag bei einem Besuch am Ort des Geschehens mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und weiteren Politikern. Junge Männer hätten dort ohne Anlass eine „Gewaltorgie“ in Gang gesetzt. Die liberale Demokratie werde sich als „wehrhaft“ erweisen.
Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Kuhn) nannte die Täter „Kriminelle, die bereit sind, schwere Straftaten zu begehen“. Diese hätten „Krawall gegen die Polizei“ inszenieren wollen, sagte er bei dem Termin mit Kretschmann und Seehofer in Stuttgart. Daher halte er die Umschreibung als Angehörige der „Partyszene“ auch für unglücklich. In Stuttgart seien an Sommerabenden zehntausende Menschen „friedlich“ unterwegs, um etwa einen Wein zu trinken.
Geschäfte wurden geplündert
In Stuttgart hatten in der Nacht zum Sonntag hunderte Menschen randaliert und Polizisten angegriffen. Die Einsatzkräfte wurden mit Flaschen und Steinen beworfen, etliche Geschäfte geplündert. Mindestens 19 Polizeibeamte wurden nach Angaben der Behörden dabei verletzt, etwa zwei Dutzend Tatverdächtige vorläufig festgenommen. (afp/dts)
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