Krankenquote bei Polizei gestiegen
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) beklagt, dass die Zahl der langzeiterkrankten Polizeibeamten seit Jahren steigt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Erhebungen aus Thüringen, über die die „Passauer Neue Presse“ (Samstagausgabe) berichtet. Dort erhöhte sich die Krankenquote der Polizei zwischen 2004 und 2020 von 6,25 Prozent auf über elf Prozent an und verdoppelte sich damit nahezu.
Die Zahl der Beamten, die länger als sechs Wochen wegen Krankheit pausierten, wuchs von 830 im Jahre 2018 auf 1.028 im vergangenen Jahr.
„Die Lage dürfte in den anderen Ländern mindestens ähnlich sein und wird uns noch lange begleiten“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Rainer Wendt, der „Passauer Neuen Presse“.
Sein Kollege Jürgen Hoffmann aus Thüringen ergänzte: „Die Ursachen sind natürlich vielfältig.“ Jahrelang sei die Polizei auf Verschleiß gefahren worden und das räche sich jetzt. „Physische und psychische Belastungen der Einsatzkräfte sind gestiegen, Burnout und körperliche Erschöpfung durch Dauereinsatz ziehen sich durch alle Generationen.“ Verschärft worden sei die Lage noch einmal durch die Corona-Pandemie mit all ihren Folgen.
Gewerkschaftschef Wendt würdigte, dass inzwischen viele Länder und auch die Bundespolizei ihre Einstellungszahlen drastisch erhöht haben. „Aber die Entlastung verzögert sich durch die Ausbildung um mehrere Jahre“, gab er zu bedenken. Positiv sei auch, dass Polizisten inzwischen rascher geimpft würden. „Das ist ein gutes Signal“, so Wendt. Schließlich könne man es sich nicht leisten, wenn jetzt zusätzlich noch Tausende von Kräften in Quarantäne geschickt oder durch Krankheit geschwächt würden. (dts)
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