Kramp-Karrenbauer schließt weitere Konsequenzen für KSK nicht aus
Nach der angekündigten Teilauflösung des Kommando Spezialkräfte (KSK) wegen rechtsextremer Tendenzen schließt Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) weitergehende Konsequenzen für die Einheit nicht aus.
Die Soldaten beim KSK wüssten, dass sie das Kommando besser machen müssten, „wenn sie ihr KSK erhalten wollen“, sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin. „Das ist die Chance, die sie jetzt haben.“
Kramp-Karrenbauer will KSK grundlegend reformieren
Kramp-Karrenbauer hatte am Dienstag angekündigt, wegen rechtsextremistischer Umtriebe eine von vier Kompanien des KSK aufzulösen. Den Rest der Einheit will sie grundlegend reformieren.
Die Ministerin kündigte an, dass die Übungstätigkeit des KSK bis auf Weiteres eingestellt werde. Zudem betonte sie, dass die Ausbildung der Einheit zu stark „abgeschottet“ gewesen sei und deshalb künftig dem Ausbildungskommando des Heeres unterstellt werden solle. Die Ausbildung werde zwar weiterhin am KSK-Standort Calw stattfinden – es werde aber stärker „von außen darauf gestellt“.
Verteidigungsministerin: „ein toxischer Führungsstil und extremistische Tendenzen“
Zudem solle es mehr Bewegung bei den Laufbahnen des KSK geben, dafür werde ein „Rotationsprinzip“ eingeführt. In dem von der Ministerin vorgelegten Untersuchungsbericht heißt es, in Teilen des KSK hätten sich „ein toxischer Führungsstil, extremistische Tendenzen und ein laxer Umgang mit Material und Munition entwickelt“.
Kramp-Karrenbauer rechnet nach eigenen Angaben damit, dass durch die jetzt eingeleiteten Maßnahmen beim KSK weitere Fälle von Rechtsextremismus zutage treten könnten, auch in anderen Bereichen der Bundeswehr. Die Bundeswehr sei beim KSK und in ihrer Gänze überwiegend verfassungstreu.
Eigene Armee mit eigenen Strukturen gebe es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht
Es müsse untersucht werden, ob es Strukturen oder eine gewisse Kultur gebe, die die Entstehung von Extremismus besonders befördern, sagte die Ministerin. Wenn dies zugelassen werde, „kann ein strukturelles Problem“ entstehen. Derzeit sei festzustellen, dass es eine „gewisse Umgebung“ gebe, „wo wir diese Fälle auch gehäuft vorfinden“. So etwas wie eine eigene Armee mit eigenen Strukturen gebe es nach derzeitigen Erkenntnissen aber nicht. (afp)
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