Kramp-Karrenbauer kritisiert Manöver im Mittelmeer: „Alles andere als hilfreich“
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat die Militärmanöver im Mittelmeer vor dem Hintergrund des Gasstreits zwischen Griechenland und der Türkei kritisiert.
Diese seien „alles andere als hilfreich“, sagte Kramp-Karrenbauer am Mittwoch beim Treffen der EU-Verteidigungsminister in Berlin. Sie verwies auf die Gefahr, dass die Militärübungen der beiden Nato-Länder „ungewollt zu einer möglichen Eskalation führen“ könnten.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete und untermauern diesen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen. Vor einer Woche war es bereits zu einer Kollision eines griechischen und eines türkischen Marineschiffs gekommen.
Athen hatte am Mittwoch ein dreitägiges Militärmanöver mit Frankreich, Italien und Zypern in der Region begonnen. Die Türkei behauptete ihrerseits, sie habe ein Militärmanöver mit einem US-Zerstörer in der Region abgehalten.
Kramp-Karrenbauer rechnete angesichts der gespannten Lage nicht mit einer schnellen Lösung des Konflikts. Es liefen derzeit Bemühungen „auf allen Ebenen“, um die Lage zu entspannen, sagte sie. Sie gehe aber davon aus, dass es „weiter langwierig und schwierig bleiben“ werde.
Bei einem unbeabsichtigt per Video übertragenen Gespräch am Rande des Verteidigungsministertreffens mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell hatte Kramp-Karrenbauer gesagt, die türkische Position sei „sehr hart“. Sie erwähnte dabei die Möglichkeit, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „vielleicht“ am Freitag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefonieren könne. (afp)
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