Kraft: Verhalten der Täter von Köln „ekelhaft“ und „brutal“
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat das Verhalten der Täter in der Silvesternacht von Köln als „ekelhaft, brutal, herabwürdigend und ohne jede Spur von Respekt“ bezeichnet. Zugleich betonte die Sozialdemokratin am Donnerstag bei einer Sondersitzung des NRW-Landtags zu den Übergriffen in Köln, dass sich die große Mehrheit der Zuwanderer integrieren wolle. Die „riesige Mehrheit“ der Flüchtlinge lebe „friedlich und rechtstreu“, so Kraft.
Neben einer lückenlosen Aufklärung der massenhaften sexuellen Übergriffe kündigte sie auch an, die Zahl der Polizisten in NRW „schnell um 500“ erhöhen zu wollen. Zudem werde die Entsendung von Polizisten in andere Bundesländer künftig eingeschränkt, um die Sicherheit in NRW zu gewährleisten. Mit Blick auf Vorwürfe, die Hintergründe der Täter seien verschwiegen worden, sagte die NRW-Ministerpräsidentin: „In NRW verschweigt die Polizei nicht die Herkunft von Straftätern.“ Überdies kündigte Kraft an, möglichst schnell rechtliche Änderungen zur Erfassung von Fingerabdrücken der Asylbewerber umzusetzen und die „Videobeobachtung an Kriminalitätsschwerpunkten“ zu erhöhen. CDU-Fraktionschef Armin Laschet bezeichnete die sexuellen Übergriffe als „Gewaltorgie“ und sprach im Düsseldorfer Landtag von einem „verheerenden Ergebnis“ der Silvesternacht. Der CDU-Politiker erneuerte zugleich seine Kritik an NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD): Dieser habe als „Ressort-Chef die gesamte Verantwortung nach unten weg gedrückt“. Das sei „nicht das richtige Verhalten“, betonte Laschet, der Jäger als „Situations-Ethiker“ bezeichnete: Der Minister ändere seine Maßstäbe jede nach Situation. Als Oppositionspolitiker habe Jäger einst Ressortchefs stets persönlich in die Pflicht genommen und kritisiert, wenn Verantwortung auf nachgeordnete Mitarbeiter abgewälzt worden sei. „Wie wird der Neuanfang in NRW möglich gemacht, wenn Sie noch auf diesem Stuhl sitzen“, fragte Laschet in Richtung des NRW-Innenministers.
(dts Nachrichtenagentur)
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